Von: ao
Bozen – Im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung brachten die Spitzenfunktionäre des Wirtschaftsverbandes ihre Bedenken nochmal persönlich zum Ausdruck. Die Meinung ist nach wie vor einstimmig: Die Bedürfnisse und Anforderungen von Handwerke und Industrie sind zu unterschiedlich und dürfen nicht vermischt werden.
Über drei Stunden diskutierten die lvh-Spitze und der lvh-Vorstand mit Landeshauptmann Arno Kompatscher über die Konsequenzen einer Ämterfusion. Zu unterschiedlich und zu berufsspezifisch seien die Bedürfnisse im Bereich Handwerk, als dass eine gemeinsame Betreuung möglich sei. „Das Handwerk ist ein starker Wirtschaftsmotor. Es schafft Arbeits- und Ausbildungsplätze dort, wo die Leute wohnen und leben. Handwerk ist der „soziale Kitt“, der verschiedenste Bevölkerungsgruppen miteinander verbindet. All das schafft das Handwerk aus seinem Verständnis für Qualität, Qualifikation und Leistung. Trotz der Vielfalt der Branchen muss es uns aber gelingen, den politischen Einfluss und die Kraft des Handwerks zu bündeln“, so die einstimmige Meinung der Vorstandsmitglieder.
Auch die Kleinstrukturiertheit der Betriebe sei ein Faktor, der berücksichtigt werden müsse: Während es in Industriebetrieben eigene Abteilungen oder speziell abgestellte Mitarbeiter für verschiedene bürokratische Arbeiten gibt, so übernimmt im Handwerksbetrieb der Chef diese Aufgaben und überwacht die einzelnen Produktionsprozesse.
„Ziel dieses persönlichen Treffens war es, Landeshauptmann Kompatscher nochmal die Bedürfnisse des Handwerks nahezulegen. Das Handwerk benötigt einen eigenen Ansprechpartner in der Politik und in der Verwaltung, der sich mit dem Sektor identifiziert und maßgeschneiderte Lösungen für die Klein- und Mittelbetriebe anstrebt. Synergien mit anderen Wirtschaftsämter können trotzdem genutzt werden. Dies gelingt aber nur dann nachhaltig, wenn das Profil der beiden Partner erhalten und eigenständig weiterentwickelt werden kann“, unterstreicht Lanz.