Bauen mit Holz liegt im Trend

Material mit Zukunft: Bauen mit Holz ist Fokusthema bei Klimahouse 2023

Mittwoch, 01. März 2023 | 16:36 Uhr

Bozen – Holz wird immer mehr zum Baumaterial der Zukunft – und damit zum Fokusthema von Klimahouse 2023. Mit einem eigenen Seminar zum Thema sowie der Vergabe des ersten Architekturpreises für Holzbau in Italien steht der zweite Messetag ganz im Zeichen des Holzbaus. Die 18. Auflage der führenden Messe für energieeffizientes Bauen und Sanieren findet vom 8. bis 11. März in Bozen statt.

Bauen mit Holz liegt im Trend. Dies bestätigen die Daten des 7. Holzbauberichts, der vor wenigen Wochen im Auftrag des italienischen Verbandes der Holz-, Kork-, Möbel- und Einrichtungsindustrie FederlegnoArredo veröffentlicht wurde: 2021 verbuchte dieses Bausegment einen Umsatz von fast 1,8 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von einem Drittel im Vergleich zu 2020 entspricht und Italien nach Deutschland und der Schweiz zum drittgrößten europäischen Hersteller von Holzhäusern machte. Insgesamt wurden 2021 3.400 neue Wohneinheiten gebaut, wobei es sich nach wie vor eher um Ein- und Zweifamilienhäuser handelt als um große mehrstöckige Bauten und der Großteil davon im Norden steht, sich der Trend jedoch in ganz Italien ausbreitet.

Wood Architecture Prize by Klimahouse

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zum Wood Architecture Prize by Klimahouse. Der erste Architekturpreis für Holzbau in Italien wurde von Messe Bozen in Zusammenarbeit mit der Universität IUAV in Venedig und dem Politecnico Turin ins Leben gerufen und hat zum Ziel, die mannigfaltigen Möglichkeiten dieses äußerst vielseitigen Naturmaterials durch die Auszeichnung von avantgardistischen Holzarchitekturprojekten und -gebäuden in ganz Italien zu fördern. Die Premiere der Initiative mit der Prämierung der Gewinner findet im Rahmen des Klimahouse Wood Summit am 9. März auf der Klimahouse Stage statt.

Bis Anfang Januar hatten Architekten, Ingenieure und Bauherren Zeit, Ihre Arbeiten einzureichen. Die drei Kategorien für den Holzarchitekturpreis 2023 sind: umgesetzte Architekturprojekte aus privater Initiative mit funktionalem Bezug, realisierte öffentliche Gebäude mit beliebigem Verwendungszweck und experimentelle Architektur einschließlich innovativer Prototypen, Wohnmodule aus Forschungsarbeiten und temporäre Installationen. Von den insgesamt 64 eingereichten Projekten wurden von einer siebenköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Arch. Sandy Attia vom Studio MoDus architects die acht Finalisten ausgewählt – drei davon aus Südtirol: Arch. Roland Baldi mit dem Kindergarten in Schluderns, Arch. Felix Perasso mit dem Hotel La Briosa in der Bozner Innenstadt und Arch. Armin und Alexander Pedevilla mit dem hochalpinen Wohnhaus CiAsa Aqua Bad Cortina in St. Vigil in Enneberg. Aus diesen werden wiederum jeweils ein Gewinner pro Kategorie (Private, öffentliche und Experimentelle Projekte) gekürt sowie eine besondere Erwähnung für einen Teilnehmer „under 35“ vergeben.

Klimahouse Wood Summit

Absoluter Höhepunkt des zweiten Messetages ist der Klimahouse Wood Summit in Zusammenarbeit mit der Agentur Spazi Inclusi. Der Donnerstagnachmittag auf der Klimahouse Stage ist ganz dem Thema Holzbau gewidmet, mit allen Facetten dieser altbewährten und gleichzeitig innovativen Konstruktionsweise und seiner wachsenden Bedeutung für den Wohnungsbau sowie seiner Schlüsselrolle im Rahmen des ökologischen Wandels.

Eröffnet wird der Summit mit einem Vortrag von Vittorio Salvadori, Business Development Manager bei CREE Buildings, einem internationalen Technologie- und Beratungsunternehmen, das ein Fertigsystem in Holz-Beton-Bauweise für die Konstruktion von mehrgeschossigen Gebäuden entwickelt hat. Er wird einen umfassenden Überblick über den seit Anfang der 2000er-Jahre zu beobachtenden Trend zu mehrstöckigen Holzgebäuden in verschiedenen westlichen Ländern geben, indem er die Ergebnisse seiner Dissertation an der Technischen Universität Wien präsentiert, in der er 200 realisierte Projekte in 16 verschiedenen Ländern nach verschiedenen Kriterien analysierte.

Anschließend folgt die Präsentation der Finalisten des Wood Architecture Prize 2023 mit einer kurzen Vorstellung jedes einzelnen Projekts, um mit der feierlichen Preisverleihung der drei Gewinner sowie der besonderen Erwähnung „Under 35“ zu enden.

Holzbau: Qualität, Nachhaltigkeit und zeitgemäßes Design

Wer heute mit Holz baut, entscheidet sich für einen gesunden, erneuerbaren und nachhaltigen Werkstoff. Zwei besonders gelungene Beispiele können im Rahmen einer der bereits legendären Klimahouse Tours erlebt werden, die in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Südtirol organisiert und gemeinsam mit den verantwortlichen Architekten besichtigt werden: Tour 2 am Donnerstagmorgen führt zuerst zum „Haus am Karerpass“ (Tara Architekten), das in einem rauen Äußeren ein fein gearbeitetes und raffiniertes Innere verbirgt. Das komplett aus Holz bestehende und mit Pellets beheizte Haus ist nach KlimaHaus-Standard A zertifiziert und wurde mit dem BigSEE Award 2022 ausgezeichnet. Die zweite Etappe führt zum „Haus G“ (Manuel Beneditker Architect), bei dem es sich um eine zeitgemäße Sanierung von zwei Reihenhäusern aus den 1980er-Jahren handelt, von denen ein Haus im Wesentlichen erhalten blieb, während das zweite fast vollständig abgerissen und überwiegend aus Schichtholz mit integrierten Stahlprofile und nach KlimaHaus-Standard A neu gebaut wurde.

www.klimahouse.it/de

Von: mk

Bezirk: Bozen