Von: luk
Meran – Der Wiedergewinnungsplan für die Gebäude an der Matteottistraße steht. Mit der heute erfolgten Genehmigung durch den Stadtrat ist der Weg frei, die historischen Gebäude an beiden Seiten der Straße zu sanieren und einen weiteren Schritt zur Aufwertung von Untermais zu setzen. Zu dieser gehört auch der neue Schulkomplex im ehemaligen Kloster Maria Trost, dessen Planung in die zweite Runde geht.
Etwa 20 historische Areale weist der Meraner Bauleitplan aus. Für diese ist die Entwicklung eines Wiedergewinnungsplans vorgeschrieben, damit Eingriffe in die Bausubstanz behutsam und einheitlich erfolgen. Die Matteottistraße im Herzen von Untermais ist eines dieser Areale, der Wiedergewinnungsplan ist heute vom Stadtrat verabschiedet worden – nach einem umfassenden Prozess, in den die Bevölkerung eng eingebunden worden war.
„Von unseren Vorgängern hatten wir das Projekt für die Neugestaltung der Matteottistraße geerbt, das seinerzeit ohne Einbindung der Anrainer durchgedrückt worden war“, erinnert sich Bürgermeister Paul Rösch. Vor der Umsetzung habe man daher die Bevölkerung mitreden lassen und – wo möglich – den Plan angepasst. „Dieses Beispiel hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, die direkt Betroffenen mitreden zu lassen, wenn es um die Gestaltung
ihres Umfeldes geht“, so Rösch.
Bei der Ausarbeitung des Wiedergewinnungsplans für die Gebäude an der Matteottistraße wurden in Sachen Partizipation neue Maßstäbe gesetzt. So wurde eine Vorab-Begehung der Bevölkerung mit Planer und Stadtverantwortlichen durchgeführt, es wurden Fragebogen verteilt sowie eine „klassische“ und eine Online-Bürgerversammlung abgehalten. „Nun haben wir auch alle Stellungnahmen zum vorläufigen Plan ausgewertet und ihn an einigen Stellen überarbeitet“, erklärt der Bürgermeister.
Mit dem heutigen Beschluss ist der Plan nun definitiv. Er sieht etwa vor, dass im Erdgeschoss Bars, Geschäfte und ähnliche Angebote eingerichtet werden müssen. „So bleibt der Charakter einer Geschäftsstraße erhalten“, so Rösch, der in der Genehmigung des Wiedergewinnungsplans den Startschuss für die Neubelebung des Untermaiser Zentrums sieht. „Jetzt können die Eigentümer ihre historischen Gebäude so sanieren, dass die Lebensqualität und auch der Immobilienwert steigen.“
Als Beispiel führt der Bürgermeister das ehemalige Kino an, das neu genutzt werden kann. „So beseitigen wir nicht nur einen Leerstand, sondern schaffen mit der im alten Rathaus entstehenden Bibliothek und dem neuen Schulkomplex auch ein neues kulturelles Zentrum für Untermais“, freut sich Rösch. Der angesprochene Schulkomplex entsteht im ehemaligen Kloster Maria Trost, der dafür notwendige internationale Planungswettbewerb geht nun in die zweite Runde. Darin werden zehn ausgewählte Planungsteams in die Details des Projekts eingewiesen, an dessen Ende ein neues deutsch-italienisches Schulzentrum sowie eine neue Turnhalle auf einer Fläche von über 23.000 Quadratmetern zwischen der Romstraße, der Trogmanngasse und dem Spielplatz Maria Trost stehen wird.