Die Caritas lanciert zum neunten Mal die Kampagne „Hunger macht keine Ferien“

Nach der Dürre droht der Hunger

Donnerstag, 28. Juli 2016 | 17:26 Uhr

 

Bozen – Alle zwölf Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. In Ostafrika ist die Situation derzeit besonders dramatisch: Dort hat es 18 Monate lang kaum geregnet, Ernten sind ausgefallen, Nutztiere sind verdurstet – 500.000 Rinder allein in Äthiopien. Die Menschen stehen vor dem Nichts. Ohne Hilfe von außen haben sie keine Chance zu überleben. Vor diesem Hintergrund hat die Caritas der Diözese Bozen-Brixen am heutigen Donnerstag, den 28. Juli, ihre neunte Sensibilisierungs- und Spendenkampagne „Hunger macht keine Ferien“ eröffnet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Dürregebieten in Afrika, wo die Nothilfe der Caritas bereits angelaufen ist. „Besonders Kleinkinder brauchen unsere Hilfe. Ohne Zusatznahrung haben sie ein Leben lang die Folgen der Unterernährung zu tragen. Zusätzlich brauchen die Familien Saatgut für die nächste Ernte und Nutztiere, um neu anfangen zu können“, betonen die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente. Sie bitten die Bevölkerung um Unterstützung und bedanken sich gleichzeitig bei den vielen Spendern für die Hilfe in den vergangenen Jahren. Dadurch haben tausende Menschen in Afrika Unterstützung beim Aufbau einer neuen Lebensgrundlage bekommen.

Die neunte Auflage der Sensibilisierungs- und Spendenkampagne „Hunger macht keine Ferien“ der Südtiroler Caritas wurde heute eröffnet. Das Hauptaugenmerk liegt heuer auf der Hungersnot in Ostafrika. Dort hat es über ein Jahr lang nicht geregnet. „In Äthiopien spricht man von der größten Dürre seit über 30 Jahren“, erläutern die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente. Das Korn ist auf den Äckern vertrocknet, bevor es reifen konnte. Die Erde ist so hart wie gebackener Lehm. Viele Nutztiere sind verdurstet – allein in Äthiopien 500.000 Rinder. 18 Millionen Menschen sind dort von der Nothilfe abhängig. „Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in Ostafrika leben von der Landwirtschaft. Viele haben durch die Dürre alles verloren. Jetzt brauchen sie Hilfe, um neu anzufangen – in erster Linie Saatgut und Nutztiere“, erklären Kripp und Valente. Jetzt, wo der Regen endlich gekommen sei, stünden die Chancen auf eine ausreichende Ernte gut, sofern die Bauern aussäen können.

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, unterstützt die Caritas die Nothilfe, besonders für Kinder. „Für sie birgt der Hunger die meisten Risiken. Ihre körperliche und geistige Entwicklung wird durch Unterernährung so stark beeinträchtigt, dass sie den Rückstand ihr Leben lang nicht mehr aufholen können. Ohne Hilfe ist ihre Zukunft zu Ende bevor sie angefangen hat“, so die beiden Caritas-Direktoren.

Neben der Nothilfe in den Dürregebieten unterstützt die Caritas in Afrika weitere 25 Hilfsprojekte in elf verschiedenen Ländern, um die Situation der Menschen nachhaltig zu verbessern. „Mit Kleinkrediten fördern wir klein strukturierte Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe, Frauengenossenschaften und Bildungsmaßnahmen. Kindern ermöglichen wir den Zugang zu Schul- und Berufsausbildung sowie zu einer sanitären Grundversorgung. Neu errichtete Brunnen, Wasseraufbereitungsanlagen und Wasserbecken sichern künftig mehreren tausend Menschen genügend Wasser zum Trinken, für die Körperhygiene und für ihre Felder“, berichtet Fabio Molon, der Leiter der Caritas Auslandsarbeit.

Für die verschiedenen Hilfsprojekte hat die Südtiroler Caritas in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 1,2 Millionen Euro eingesetzt. Mit den Spenden aus Südtirol wurden unter anderem auch gemauerte Getreidespeicher errichtet, wo Reserven aus guten Jahren sicher eingelagert werden können. „Gerade heuer hat sich gezeigt, wie wichtig diese Hilfe ist. Dort, wo es Getreidespeicher gibt, haben die Menschen die Dürreperiode gut überstanden. Sie haben bereits ihre Felder wieder bestellt und haben die Aussicht auf eine gute Ernte“, freut sich Judith Hafner von der Caritas Auslandsarbeit.

Die Caritas hofft auch heuer wieder auf Solidarität und Unterstützung seitens der Südtiroler Bevölkerung. „Jede noch so kleine Spende kann in Afrika Großes bewirken“. Davon sind die beiden Caritas-Direktoren überzeugt. „Mit 35 Euro erhält ein Bauer Saatgut für die nächste Ernte, mit 45 Euro bekommt eine Familie Mais für ein halbes Jahr und mit 15 Euro erhält ein Kleinkind sechs Monate lang wichtige Zusatznahrung. Das sind nur ein paar Beispiele, um aufzuzeigen, wie wenig es braucht, um Menschen vor dem Hunger und seinen fatalen Folgen zu bewahren und ihnen langfristig eine Existenzgrundlage zu sichern“.

Wer die Hilfe der Caritas für hungernde Menschen unterstützen möchte, kann eine Spende unter dem Kennwort „Hunger in Afrika“ tätigen. Unter der Telefonnummer 0471 304 304 hat die Caritas bis zum Ende der Kampagne „Hunger macht keine Ferien“ am 12. August eine Spendenhotline eingerichtet. Nähere Informationen dazu können aber auch online unter www.caritas.bz.it oder direkt bei der Caritas in der Bozner Sparkassenstraße 1 eingeholt werden.

Wichtig: Die Caritas setzt die Spenden zu 100 Prozent in den Projekten ein. Für die Finanzierung der Verwaltungstätigkeit und Bewerbung der Projekte kommen Sponsoren auf. Die Rechenschaftsberichte der einzelnen Projekte können im Büro für Auslandsarbeit der Caritas in der Sparkassenstraße 1 in Bozen eingesehen werden und stehen den Spendern auszugsweise auch im Spenderinformationsblatt und auf der Webseite der Caritas (www.caritas.bz.it) zur Verfügung. Die Kampagne „Hunger macht keine Ferien“ wird von der italienischen Bischofskonferenz und privaten Sponsoren finanziert.

 

Spendenkonten der Caritas Diözese Bozen-Brixen:

Raiffeisen Landesbank, IBAN: IT42 F0349311600000300200018;

Südtiroler Sparkasse, IBAN: IT17 X0604511601000000110801;

Südtiroler Volksbank, IBAN: IT12 R0585611601050571000032.

Intesa Sanpaolo, IBAN: IT18 B0306911619000006000065

 

Von: luk

Bezirk: Bozen