Investitionszusage von Strabag-Gründer Haselsteiner

Nach TV-Show erhält Südtiroler Start-up halbe Million

Donnerstag, 16. März 2017 | 11:58 Uhr
Update

Bozen – Start-up-Shows im Fernsehen garantieren Top-Quoten. Gründer präsentieren dabei einer Jury ihre Geschäftsideen und bringen damit Wirtschaft ins Wohnzimmer. Im österreichischen Fernsehen läuft die Show „2 Minuten 2 Millionen“ und wird auf Puls 4, einem Sender der ProSiebenSat.1-Familie ausgestrahlt. Mit dabei war vor wenigen Tagen laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten auch das Bozner Gründerunternehmen Seventwenty – und hatte Erfolg.

Mit einem innovativen Helmkonzept überzeugte das Start-up um Patrick Pedevilla den Strabag-Gründer Hans Peter Haselsteiner. Der Investor erhält 26 Prozent der Unternehmensanteile für eine Investition von 500.000 Euro. „Wir hatten ursprünglich zwar höher gepokert, sind jetzt aber dennoch sehr zufrieden mit dem Deal“, erklärt Pedevilla gegenüber den „Dolomiten“.

Den Weltmarkt in Sachen Helme dominieren derzeit POC, Uvex, Alpina und Bell. Künftig will Seventwenty aber ordentlich mitmischen. „In den letzten Jahrzehnten hat es bei Helmen eigentlich keine wirklich großen Neuerungen gegeben. Bisher erfolgte die Absorption der Kräfte, die bei einem Aufprall auf den Helm einwirken, prinzipiell über einen Kern aus Polystyrol. Dieser Kunststoff ist zwar leicht, ist aber auch hart, unflexibel und zerbirst bei einem größeren Aufprall, wodurch er seine Schutzfunktion verliert“, betont Pedevilla.
Drei Jahre lang hat Seventwenty in Forschungsarbeit investiert. Das Ergnis: ein neuer Helm mit wabenförmiger Struktur aus Elastomeren. Laut Pedevilla wurden bei den Tests des Prototyps deutlich bessere Werte erzielt, als sie die Konkurrenz zu erreichen imstande ist. „Die Technologie ist ein Quantensprung, die höchste Sicherheit garantiert“, ist er überzeugt.

Die Helme sollen in einer ersten Phase ab Herbst 2017 beim Ski- und Radfahren eingesetzt werden. Die Technologie könne man aber auf sehr viele Bereiche ausweiten, sogar auf die Baubranche.

„Im Geschäftsjahr 2018 wollen wir 40.000 bis 50.000 Helme verkaufen und die Umsatzmillion übersteigen. 2019 werden wir laut Businessplan die Gewinnschwelle erreichen“, erklärt Pedevilla laut „Dolomiten“. Der Vertrieb verläuft über den stationären Handel und online. Die Kosten für einen Helm liegen im Schnitt bei 149 Euro.

Während man derzeit den Markteintritt vorbereite, suche man gleichzeitig nach Testimonials, also bekannten Gesichtern aus der Sportwelt, die der Marke Sichtbarkeit verleihen. Die Testimonials erhalten dafür im Gegenzug keine hohen Gagen, sondern Beteiligungen am Unternehmen. Dies ist im heutigen Start-up-Geschäft üblich.

Von: mk

Bezirk: Bozen