Von: mk
Bozen – Sieben Jahre totale Liberalisierung im Handel haben keine Vorteile gebracht: Der Umsatz ist gleich geblieben. Diese Bilanz zieht der hds in Südtirol, nachdem Industrieminister Luigi Di Maio eine Abkehr von der Monti-Regelung angekündigt hat.
Zugegeben: Der hds war nie ein Freund der Sonntagsöffnung – wie der italienische Handelsverband Confesercenti, die Gewerkschaften und die katholische Kirche. Auf Widerstand stoßen die Pläne der neuen Regierung in Rom bei den Großhändlern. Sie verweisen auf die Rechte von Konsumenten, auf die Konkurrenz des Online-Handels und auf das Risiko des Verlusts von Arbeitsplätzen.
Dass sie zu den Gewinnern der Liberalisierung zählen, wird nicht extra erwähnt.
Für Klein- und Mittelbetriebe sind liberalisierte Öffnungszeiten hingegen wirtschaftlich nicht vertretbar, stattdessen werden Konzentration und Wettbewerbsverzerrung gefördert.
Außerdem braucht es einfach einen Tag in der Woche für die Familien. Diejenigen, die ach so gern betonen, dass es im Gastgewerbe, in der Sanität oder in anderen Berufssparten auch nicht ohne Wochenendarbeit geht, schüren lediglich eine Neiddebatte. Und die ist niemals hilfreich.