Von: mk
Bozen – Der Bereich Landwirtschaft der Handelskammer Bozen hat zwei große Aufgabenfelder: Für die Südtiroler Weinwirtschaft wird die Qualität der Weine geprüft, während für die Südtiroler Obstwirtschaft die Erntemengen und Lagerbestände erhoben werden. 2020 wurde die in der Handelskammer angesiedelte Kontrollstelle für Wein gemäß den geltenden Qualitätsstandards akkreditiert.
In Südtirol bewirtschaften über 5.000 Weinbauern knapp 5.500 Hektar Rebfläche. Die Qualität der angebauten Weine ist mit 97 Prozent DOC-Weinen äußerst hoch. Der Bereich Landwirtschaft der Handelskammer überprüft die Qualität und die Rückverfolgbarkeit von der Flasche bis zu den Weinbauern.
Das Ministerium für Landwirtschaft hat der Handelskammer vor über zehn Jahren die Führung der Kontrollstelle für die Zertifizierung der Weine übertragen. Zu den Aufgaben gehören die Durchführung der DOC-Qualitätsweinkontrollen und die Überwachung der Produktionsabläufe vom Weinberg bis in die Flasche.
Die Kontrollstelle für Weine der Handelskammer Bozen ist zuständig für folgende Weinbezeichnungen: DOC Südtirol oder Südtiroler, DOC Kalterersee oder Kalterer und IGT Mitterberg. Als zentrale Anlaufstelle für die Überwachung der Qualitätsweinproduktion in Südtirol überprüft sie die Einhaltung der Erzeugervorschriften. Dazu zählen für jeden Wein die zulässigen Sorten und Anbaugebiete sowie relevante Parameter wie Zucker, Alkohol, Säure und viele andere Inhaltsstoffe.
Mit Gesetzesdekret Nr. 76 vom 16. Juli 2020 wurde auch für die öffentlichen Kontrollstellen für Wein die Akkreditierung nach der Norm ISO EN 17065:2012 durch das Zertifizierungsinstitut Accredia in Rom Pflicht. Die Kontrollstelle Wein der Handelskammer Bozen hat sich seit 2019 dafür vorbereitet und konnte nun nach sämtlichen Audits die Akkreditierung erreichen.
„Die uns vom Ministerium für Landwirtschaft übertragende Kontrollfunktion für die Weinzertifizierung dient einerseits den Verbraucherinnen und Verbrauchern als Orientierung, die Südtiroler Weinwirtschaft schützt sie andererseits vor unlauterem Wettbewerb“, so Christof Pichler vom Bereich Landwirtschaft der Handelskammer Bozen.
Was den Obstbau anbelangt, produzierte Südtirol im Jahr 2020 fast 900.000 Tonnen Äpfel. In den letzten Jahren lieferte das Land rund die Hälfte der italienischen Erntemenge und knapp 10 Prozent der europäischen Produktion, im Bereich Bio machen Südtirols Äpfel rund ein Viertel der europäischen Ernte aus.
Die Obstwirtschaft ist daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Südtirol, wobei die Vermarktung Großteils über die Obstgenossenschaften erfolgt. Mehr als die Hälfte der Ernte geht in den Export.
Der Bereich Landwirtschaft der Handelskammer Bozen erfüllt auch hier eine wichtige Funktion, erhebt er doch die jährlichen Erntemengen von Äpfeln und Birnen. Zusätzlich werden von Dezember bis Juli die monatlichen Lagerbestände erfasst. Die Daten sind auf der Homepage der Handelskammer Bozen unter www.handelskammer.bz.it abrufbar.
Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Christof Pichler, Tel. 0471 945 600, E-Mail: agri@handelskammer.bz.it.