"Für den Non Profit Bereich braucht es Vereinfachungen"

Neue Voucher-Regelung bringt Vereine in Bedrängnis

Freitag, 04. August 2017 | 16:08 Uhr

Bozen – Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hadert mit der neuen Voucher-Regelung, denn sie bringt mehr Bürokratie und Kosten. Für den Non Profit Bereich braucht es Vereinfachungen.

Auch gemeinnützige Organisationen haben in den vergangenen Jahren die Lohngutscheine als eine willkommene Form der flexiblen Beschäftigung genutzt. Seit der Voucher-Abschaffung sind sie in der Bredouille, ganz besonders jene mit mehr als fünf festangestellten Mitarbeitern. Die Flexibilität bleibt auf der Strecke und wichtige Entlastungs- und Betreuungsangebote verteuern sich nun.

„Im Non Profit Bereich wird zwar vieles mit der Hilfe von Freiwilligen geleistet, aber längst nicht alles. Deshalb ist die Möglichkeit zur Vergütung gelegentlicher Arbeiten für einige gemeinnützigen Organisationen ganz wichtig“, betont Dachverband-Präsident Martin Telser: „So können etwa die wichtigen Entlastungs- und Betreuungsangebote nicht ausschließlich durch unentgeltlich arbeitende Personen abgedeckt werden. Als Beispiele zu nennen sind hier die Sonntags- oder Wochenendbetreuung von Menschen mit Behinderung, oder die Begleitung bei Ferienaufenthalten, um die ansonsten 24-Stunden rundumbetreuenden Eltern und Familien zu entlasten.“

„Die Voucher waren sehr praktisch, um gelegentliche Helfer einfach und unbürokratisch einzusetzen und zu entlohnen. Die neue Regelung führt nun zu einem erheblichen bürokratischen und finanziellen Mehraufwand“, bedauert Telser: „Wir befürchten, dass die Verteuerung letztlich auf die Betroffenen zurückfallen wird. Die Kosten für Wochenend-Betreuung und Sommerurlaube werden um 40 Prozent steigen.“

„Für Vereine ohne Gewinnabsicht wären Regeln wie für die Privatpersonen anzudenken“, sagt Telser: „Mit dem neuen System bleibt die Flexibilität auf der Strecke. Die Vereine können die Gutscheine nicht mehr direkt ausgeben, sondern müssen beim INPS ein Konto einrichten. Auch die Auflage, täglich mindestens 4 Arbeitsstunden zu bezahlen, geht völlig an der Praxis vorbei.“ Deshalb ist der Dachverband dafür, dass es schnell entsprechende Korrekturen gibt.

 

Von: luk