Von: mk
Bozen – 730 lvh-Mitglieder haben heute an einer außerordentlichen und kurzfristig einberufenen Videokonferenz teilgenommen. Die lvh-Spitze stellte dabei im Detail die Inhalte der neuen Corona-Verordnung vor und ging auf zahlreiche Fragen ein. Landeshauptmann Kompatscher und lvh-Präsident Haller richteten einen klaren Appell an die Unternehmen.
Die nächsten Wochen werden ausschlaggebend für die weitere Verbreitung des Virus, aber auch für die Wiederaufnahme sämtlicher wirtschaftlicher Tätigkeiten sein. Um Südtirols Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben konkrete Antworten auf ihre spezifischen Fragen zu liefern, hat der lvh heute eine Videokonferenz für seine Mitglieder organisiert. 730 Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen daran teil. Die Fragen zur neuen Verordnung waren sehr vielseitig. Von den zulässigen Arbeiten über die Einteilung der Ateco-Kodexes, die Massentests, den Lohnausgleich bis hin zu Sonderaufträgen gab es noch zahlreiche Unsicherheiten, welche die lvh-Rechtsexperten Tobias Toll und Claudio Stablum beantwortet haben.
„Der lvh hat bereits im Frühjahr eine Covid-Hotline (0471 323232) und eine Mailadresse (covid19@lvh.it) eingerichtet, unter denen die lvh-Mitglieder nun wiederum Beratungen erhalten und Informationen rund um das Thema Covid-19 einholen können. Sämtliche Informationsrundschreiben, Dekrete sowie hilfreiche Empfehlungen und Formulare finden die Betriebe auf der Webseite www.lvh.it. Wir werden unsere Mitglieder auch dieses Mal professionell und unterstützend durch diese Krise begleiten“, betonte lvh-Vizepräsident Hannes Mussak.
Appell an das Verantwortungsbewusstsein
Ehrengast der Videokonferenz war Landeshauptmann Arno Kompatscher, der sich mit einer eindringlichen Bitte an die Unternehmer wandte: „Wir müssen uns jetzt an die vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen halten. Südtirols Infektionszahlen sind viel höher als in anderen italienischen Regionen und um die Gesundheit unserer Bürger zu wahren, sind jetzt Disziplin und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Ich bitte euch alle, die Situation ernst zu nehmen und uns zu helfen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.“
lvh-Präsident Martin Haller ist das flächendeckenden Massenscreening ein großes Anliegen: „Diese Aufforderung soll nicht als Erpressung interpretiert werden, sondern als Chance, so schnell wie möglich Betriebe und Schulen wieder komplett zu öffnen. Wir tragen auch eine große soziale Verantwortung, der wir professionell nachkommen sollten. Die Landesregierung war sehr entgegenkommend in der letzten Verordnung. Wir haben einen Vertrauensvorschuss erhalten, den wir nun zurückgeben sollten.“
Auch der Landtagsabgeordnete Gert Lanz, welcher sich in den letzten Tag gemeinsam mit dem lvh stark für die Interessen des Handwerks eingesetzt hat, erläuterte das Ziel der Politik mit dieser Maßnahme: „Die zentrale Herausforderung besteht darin, die hohe Infektionswelle zu brechen. Anstatt alle Betriebe zu schließen, bieten wir die Möglichkeit der Massentests an, welche eine einmalige Chance darstellt, infizierte Personen zu isolieren. Wir bauen auf das Verantwortungsbewusstsein der Südtiroler Bürger, damit wir endlich wieder zum normalen Leben zurückkehren können.“