Von: mk
Bozen – Einen noch stärkeren Gesprächsaustausch streben Landesrat für Hochbau Massimo Bessone und der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister lvh.apa an. In Zukunft werden nämlich insbesondere die öffentlichen Aufträge eine wichtige Notwendigkeit für das lokale Handwerk darstellen.
Bereits vor Inkrafttreten des Südtiroler Landesvergabegesetzes hat sich der lvh.apa vehement für jene Voraussetzungen eingesetzt, welche vor allem kleinen Betrieben den Zugang zu öffentlichen Aufträgen ermöglichen. Viele öffentliche Körperschaften nehmen diese Chancen bereits wahr, bei einigen gibt es noch Verbesserungsbedarf. Wie Ausschreibungen optimal gestaltet werden können und wie eine Aufteilung in Lose und Gewerke erfolgen sollte, war unter anderem Inhalt der Videokonferenz zwischen lvh-Präsident Martin Haller, lvh-Vizepräsident Hannes Mussak, lvh-Baugruppenobmann Hubert Gruber, Landesrat Massimo Bessone, Ressortdirektor Davide Gemmellaro und Abteilungsdirektorin Marina Albertoni.
Potential für eine stärkere Einbeziehung von Südtirols Kleinbetrieben bieten vor allem Neubauten und Sanierungen sowie Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Auch das Rotationsprinzip sollte noch stärker angewandt werden. „Als Verband sensibilisieren wir unsere Betriebe, sich in das Vergabeportal einzutragen und sich für die öffentlichen Aufträge zu bewerben. Umgekehrt müssen sie aber auch eine konkrete Chance bekommen, einen Auftrag zu erhalten“, betonte Haller.
Ein weiteres Thema der Aussprache war die Bauwerksdatenmodellierung (BIM – Building Information Modeling) und die Vernetzung in der öffentlichen Verwaltung. Um den lvh stärker bei der Ausarbeitung der BIM-Leitlinien miteinzubeziehen, wird er zukünftig zu den Arbeitsgruppentreffen der Provinz eingeladen. Was SUAP, den Einheitsschalter für wirtschaftliche Aktivitäten angeht, so gibt es Sensibilisierungsinitiativen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Geologie.
Abschließend kam noch die Anwendungsrichtlinie des Richtpreisverzeichnisses zur Sprache. Diesbezüglich deponierte der lvh den Vorschlag, dass in Zukunft der Baukosten-Index, welcher zur Ermittlung der zukünftigen Projekte dient, auf Basis der Preise des Richtpreisverzeichnisses und nicht auf Basis der Bauabrechnungsunterlagen ermittelt wird.
Landesrat Bessone bekräftigte die Wichtigkeit des engen Informationsaustausches zwischen Land und Wirtschaft und möchte Aussprachen dieser Art regelmäßig einplanen.