Von: mk
Bozen – Das Geschäftsklima im Südtiroler Einzelhandel ist gut und auch im Sektor Kfz-Handel und -Reparatur herrscht Optimismus. Die positive Nachfrageentwicklung führt zu steigenden Umsätzen und die Unternehmen halten die Ertragslage trotz der wachsenden Betriebskosten für zufriedenstellend. Dies zeigt das Wirtschaftsbarometer für den Sommer 2018 des WIFO-Instituts für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.
2018 ist ein gutes Jahr für den Einzelhandel in Südtirol: 89 Prozent der Kaufleute sind mit der Ertragslage zufrieden. Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber 2017, als die Rentabilität nur für 82 Prozent der Einzelhandelsunternehmen befriedigend war.
Die positive Entwicklung des Tourismus und der Konsumausgaben der Haushalte sowie die höheren Verkaufspreise führen zu einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Das Geschäftsvolumen steigt vor allem bei der Südtiroler Kundschaft und bei den ausländischen Gästen. Die Investitionen und die Beschäftigung entwickeln sich auch günstig. Allerdings beklagen die Händlerinnen und Händler erhöhte Betriebskosten und oft eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die Betrachtung der verschiedenen Branchen des Einzelhandels zeigt, dass die Stimmung vor allem bei den Betreibern von Super- und Minimärkten gut ist: Fast alle sind mit der Ertragslage zufrieden. Einige Schwierigkeiten gibt es hingegen in der Einrichtungsbranche, in der über ein Viertel der Händler/innen die Rentabilität negativ bewertet.
Im Bereich Kfz-Handel und -Reparatur bleibt das Geschäftsklima positiv: 93 Prozent der Unternehmen erwarten für 2018 ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis. Die Umsätze sind im Steigen und dies spiegelt sich auch in der positiven Entwicklung von Investitionen und Beschäftigung wider.
Ertragslage im KFZ-Handel- und Reparaturgewerbe
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, äußert sich zufrieden: „Der Einzelhandel in Südtirol hat die Krise überwunden, indem er auf die Qualität und Besonderheit der Produkte sowie den Kundenservice gesetzt hat. Der Einzelhandel bietet mit einer funktionierenden Nahversorgung den Südtirolern und den Touristen einen großen Mehrwert.“
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun (E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it) und Luciano Partacini (E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it).
Die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Lothar Delucca, Vertreter des Einzelhandels im hds, erklärt: „Die neuesten autonomiepolitischen und gesetzlichen Entwicklungen bei der Ausübung der Einzelhandelstätigkeit in den Orten und vor allem in den Gewerbegebieten sorgen endlich für Rechts- und Planungssicherheit: Ein Unternehmen weiß, was es darf und was nicht und kann somit seine Tätigkeit planen bzw. neu gründen. Auch das wirkt sich auf die gute Entwicklung im Handel aus und unsere Orts- und Stadtzentren bleiben weiterhin lebendig.“
Federico Tibaldo, Präsident von Confesercenti Südtirol, betont: „Die vielen Touristen, die hohe Beschäftigungsquote und der Sommerschlussverkauf haben den Konsum begünstigt, was auch dem Einzelhandel zugutekommt. Man darf sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Die öffentliche Hand sollte Projekte unterstützen, um Touristen auch außerhalb der historischen Stadtzentren anzuziehen. Dies mit dem Ziel, die Nahversorgung zu sichern und die Lebensqualität in den Wohnvierteln zu verbessern.“