Von: mk
Bozen – Gemeinsam nachhaltig den Advent feiern – mit starkem Bezug zur Region: Das ist das Motto der fünf Original Südtiroler Christkindlmärkte, die in nicht einmal zwei Wochen ihre Tore öffnen. Gemeint ist damit, dass alle Veranstalter die Adventszeit in ihren Märkten ökologisch und sozial nachhaltig ausrichten und dabei Regionalität in den Fokus stellen. Das betrifft die Organisation, das Sortiment, aber auch das Programm, wo bei der Gestaltung einheimische Vereine und Einrichtungen mit ins Boot geholt werden. Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt man auch bei der Anreise auf Nachhaltigkeit: Ein Gewinnspiel gibt den Gästen Anreize, mit dem Zug zu den Märkten zu kommen.
„Für uns Veranstalter der Original Südtiroler Christkindlmärkte ist Nachhaltigkeit ein zentraler Wert“, sagt Roberta Agosti, Direktorin des Verkehrsamts der Stadt Bozen. „Darunter verstehen wir nicht nur, dass die Märkte als ‚Green Events‘ ressourcen- und umweltschonend organisiert sind und wir großen Wert auf umweltfreundliche Mobilität legen. Wir bemühen uns zudem um soziale Nachhaltigkeit, indem wir lokale Einrichtungen wie Vereine und Sozialgenossenschaften mit einbeziehen. Diese Ausgabe markiert den Beginn der Initiative ‚Advent in Musik‘, an der Chöre, Musikgruppen, Musikkapellen und städtische Kultureinrichtungen teilnehmen, um den Gästen ein Programm mit Veranstaltungen rund um die musikalischen Weihnachtstraditionen zu bieten.“ „Nachhaltigkeit bedeutet für uns Haltung – vom lokalen Handwerk bis zur sozialen Teilhabe“, sagt Werner Zanotti, Direktor der Brixen Tourismus Genossenschaft. „In Brixen verbinden wir etwa bei der ‚Oops – Light & Music Show for UNICEF‘ Kulturgenuss mit Verantwortung und laden Familien schon vor der Markteröffnung zu täglichen Workshops ein. So wird der Advent in Brixen zu einem gemeinsamen Erlebnis – bewusst, regional, nahbar.“
Als „Green Events“ sind die Original Südtiroler Christkindlmärkte in Bozen, Meran, Brixen, Sterzing und Bruneck bereits seit über zehn Jahren offiziell ausgezeichnet. Das heißt: Es wird alles getan, um die Umwelt zu schonen – etwa durch einen sparsamen Umgang mit Ressourcen, ein effizientes Abfall- und ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement. Zu letzterem gehört, dass die Besucherinnen und Besucher auch heuer wieder durch ein Gewinnspiel dazu animiert werden, mit dem Zug anzureisen. Wer im Öffnungszeitraum der Märkte ein Foto oder einen Screenshot seines Zugtickets auf der Gewinnspiel-Webseite hochlädt, kann ein Geschenkpaket mit Südtiroler Qualitätsprodukten gewinnen.
Das Bestreben der Märkte um Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Programm und Sortiment wider: So wird etwa in Meran dieses Jahr ein nachhaltiger Adventskalender mit handwerklich hergestellter Schokolade angeboten – in gleich zwölf Geschmacksrichtungen. Dieser erste „offizielle“ Adventskalender von Meran ist ein Projekt der Kurverwaltung Meran und 58chocolate, in limitierter Auflage hergestellt und exklusiv beim Infopoint der Kurverwaltung Meran und bei 58chocolate erhältlich. In Brixen hingegen werden im Advent Workshops abgehalten, bei denen gezeigt wird, wie man diverse Materialien wiederverwerten kann. So stellen die Teilnehmer:innen etwa Weihnachtsschmuck und -karten aus recyceltem Papier und Restmaterial her, produzieren nachhaltige Kosmetik oder bekommen Tipps zum Upcyceln von Kerzen und Kleidung. In Sterzing stammen die kleinen Weihnachtsbäume, mit denen die Alt- und Neustadt stimmungsvoll dekoriert wird, aus den Wäldern um Sterzing. Die Einnahmen aus dem Ankauf der Bäume fließen in die Weginstandhaltung von Forst- und Waldwegen.
Unter „soziale Nachhaltigkeit“ fällt hingegen die enge Zusammenarbeit der Märkte mit sozialen Vereinen, Werkstätten und Genossenschaften. Die Bilder des XXL-Adventskalenders am Haus Bauzanum in Brixen entspringen der Zusammenarbeit mit einem sozialen Verein, sie stammen nämlich aus den Werkstätten der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Bruneck setzt beim Christbaumschmuck auf die künstlerische Arbeit verschiedener lokaler Organisationen und lässt den Schmuck von der geschützten Werkstatt Trayah Bruneck für Menschen mit Beeinträchtigung, von der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Unterpustertal, von der Kunstwerkstatt & Galerie Akzent, von Lichtung – Verein zur Förderung der psychischen Gesundheit sowie vom Jugenddienst des Dekanats Bruneck herstellen. Jeder Baum steht dabei für den Zusammenhalt und die Unterstützung von Menschen innerhalb der Gemeinschaft. Der Erlös der Produkte, die am Mercatino Solidale/Solidaritätsmarkt am Domplatz in Bozen verkauft werden, geht an Vereine, die sich für soziale Angelegenheiten einsetzen. Und bei den Laternenführungen am Meraner Christkindlmarkt kommen Zirbelholzlaternen zum Einsatz, die vom Onlus-Verein Handswork in seiner Tschermser Werkstatt hergestellt und auch verkauft werden.
Um das Gesamtpaket der Märkte möglichst stimmig und zu Südtirol passend zu gestalten, legt man besonderes Augenmerk auf Regionalität, Authentizität und die Verbindung mit Land und Leuten. „Es ist uns sehr wichtig, dass in allen essentiellen Aspekten der Märkte die Verbundenheit mit der Region gewährleistet ist – etwa beim Angebot, das lokales Handwerk bevorzugt, bei der Kulinarik, aber auch bei der musikalischen Umrahmung und beim Programm“, sagt Daniela Zadra von der Kurverwaltung Meran. „Weil Einheimische eine wichtige Zielgruppe für unsere Christkindlmärkte sind, gibt es in den Programmen viele Punkte wie Veranstaltungen für Familien, Kulturevents oder spezielle Workshops, die sich explizit auch an Südtirolerinnen und Südtiroler wenden.“
In Bruneck gibt es ab diesem Jahr einen Südtirol-Stadel, in dem verschiedene Südtiroler Qualitätsprodukte verkauft werden. In der Landeshauptstadt, der „Stadt der Engel“, gibt es einen Schwerpunkt auf Kunstwerke Südtiroler Künstler. Im Rahmen des Projekts „Angelus Loci“ werden Installationen von Carla Cardinaletti, Michael Fliri, Elisa Grezzani und Hubert Kostner an verschiedenen Orten in Bozen zu sehen sein; eine weitere Etappe dieser Initiative sind die Engelsfiguren in der Herz-Jesu-Kirche in der Rauschertorgasse. In Sterzing dekorieren mehrere deutsch- und italienischsprachige Schulen und Kindergärten aus dem Wipptal die Bäume im historischen Stadtzentrum mit selbstgebasteltem Weihnachtsschmuck und dürfen kleine Theaterstücke oder weihnachtliche Lieder auf der Glockenbühne am Stadtplatz zum Besten geben. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, Spenden für ihre Schulen zu sammeln.




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