Von: luk
Bozen – Gestern trafen sich die Mitglieder des Sanitätsrates des Südtiroler Sanitätsbetriebes zu einem der regelmäßigen Treffen. Zentrales Thema war die zukünftigen Anforderungen an die Personalpolitik und Personalentwicklung des Betriebes.
Generaldirektor Thomas Schael stellte den Dreijahresplan zur Personalentwicklung vor. „Im Bereich Personalentwicklung“, so Schael, „haben wir einiges aufzuholen. Es gab in der Vergangenheit keine integrierte Personalpolitik. Qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind und werden immer mehr zur Mangelware. Als arbeitsintensiver Dienstleister müssen wir aber dafür sorgen, dass wir über das benötigte Personal verfügen, um die uns übertragenen Aufgaben erledigen zu können. Deshalb ist eine strategische und geplante Personalpolitik in Zukunft unabdingbar.“ Dabei sollen alle Stakeholder – Betriebsdirektion, Bezirksdirektoren, Primare, Pflegekoordinatoren/innen, sämtliche Führungskräfte sowie die Gewerkschaften – mit ins Boot geholt werden.
Zur Erarbeitung eines Konzepts gibt sich der Sanitätsbetrieb ein Jahr Zeit. In den kommenden Monaten sollen Ideen und Vorschläge zur Personalentwicklung gesammelt und bewertet werden, anschließend wird ein Master- und Umsetzungsplan für ein integriertes Personalentwicklungskonzept ausgearbeitet und verabschiedet. In den darauffolgenden drei Jahren – 2018 bis 2020 – soll dieses Konzept dann umgesetzt werden.
Der Anwerbung von medizinischen und pflegerischem Personal auch von außerhalb Südtirols komme insgesamt eine wichtige Rolle zu, so Thomas Schael. „In dieser Hinsicht ist die Möglichkeit, Werkverträge anstatt über einem Jahr nun auch über drei Jahre – bei Verpflichtung zum Besuch von Sprachkursen – abschließen zu können, ein wichtiger Schritt.“ Der Sanitätsbetrieb müsse als Arbeitgeber attraktiv sein und bleiben, auch durch eine systematische Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine klare Abgrenzung zwischen Personalverwaltung und Personalentwicklung soll dafür die Voraussetzungen schaffen. Gedacht ist auch daran, Sprachkurse für das bereits bestehende Personal anzubieten, denn, so Schael: „Verbesserte Sprachkenntnisse sind für alle ein Gewinn, deshalb möchten wir diesen Bereich besonders fördern.“
Ziel müsse es auch sein, so Schael, eine bestimmte Flexibilität als Betrieb zu haben. „Wenn wir Ärzte oder Pfleger finden, die bei uns arbeiten möchten, dann muss es auch möglich sein, diese kurzfristig einzustellen. Wenn Interessenten mehrere Monate auf eine Zusage warten müssen, dann funktioniert es nicht.“ Deshalb müssten die Voraussetzungen geschaffen werden, um Aufnahme- und Einstellungsverfahren zügiger abwickeln zu können.
Roland Döcker, neuer geschäftsführender Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, leitete als Präsident des Sanitätsrates die Sitzung.