Von: luk
Meran – Die Ankündigung einer vorübergehenden Schließung des Pferderennplatzes durch die Betreibergesellschaft kam für Bürgermeister Paul Rösch überraschend. „Ich habe aber auch Verständnis für den Schritt“, so Rösch. Zwar unterstütze die Gemeinde Meran den Rennplatz nach Kräften, die staatlichen Gelder würden aber nur tröpfchenweise fließen und die Verhandlungen um einen Einstieg des Landes liefen noch.
„Der Pferderennplatz ist ganz ohne Zweifel eine wichtige Infrastruktur für das Image unserer Stadt“, erklärt Rösch. Deshalb trage die Gemeinde seit Jahrzehnten einen großen Teil zur Finanzierung der Struktur und des Betriebes bei.
Klar sei aber, dass die Stadt die Einrichtung nicht alleine tragen könne, weshalb es ein Abkommen mit dem Landwirtschaftsministerium gebe. „Leider behandelt das Ministerium den Meraner Rennplatz aber stiefmütterlich und ein neues Abkommen, das dies ändern würde, ist meines Wissens nicht in Sicht“, erklärt Rösch, der die Betreibergesellschaft bei ihrer Lobbyarbeit im Ministerium unterstützt und auch auf die Hilfe der Südtiroler Vertreter in Rom hofft.
Weil in den nächsten Jahren zudem die Sanierung der gesamten Anlage anfällt, laufen derzeit die Verhandlungen um einen Einstieg des Landes in den Rennplatz. „Wir haben unsere Vorstellungen beim Landeshauptmann deponiert“, erklärt Rösch.
Geplant ist ein Tauschgeschäft, in dem die Gemeinde einen Teil ihrer Anteile an der Rennplatz-Gesellschaft an das Land abtritt. Im Gegenzug soll das Land Immobilien – im Gespräch ist etwa das Ex- Böhler-Gebäude in Obermais – an die Stadt abtreten und den verbleibenden Restwert des Tauschgeschäfts in die Sanierung und Aufwertung des Rennplatzes investieren.
Es gibt bis heute noch kein Schätzgutachten über den Wert der Anlage, zudem geht es um eine Einigung über die künftige Organisation der Rennplatz-Gesellschaft. „Uns ist wichtig, dass Meran in Sachen Pferderennplatz nicht zum Juniorpartner degradiert wird“, so Rösch. „Wir wollen eine dem Land gleichwertige Rolle spielen, also in allen Entscheidungen, die die Zukunft des Pferderennplatzes und damit auch jene unserer Stadt betreffen, gleichberechtigt mitentscheiden.“