Wirtschaft und Umweltschutz nicht unbedingt ein Widerspruch - ein Kommentar

Pistenspaß ohne schlechtes Gewissen?

Donnerstag, 30. November 2017 | 09:26 Uhr

Bozen – Pünktlich zum Auftakt der Wintersaison kommt wieder eine Diskussion – jene um neue Pisten und eventuelle Zusammenschlüsse von Skigebieten – in Gang, die Südtirol nie wirklich verlassen hat. Diesmal entzündete sich die Diskussion am Sterzinger Rosskopf, deren Macher schon seit Jahren eine Talabfahrt und den Zusammenschluss mit Ladurns planen.

Es mag durchaus diskutabel sein, ob eine Talabfahrt, die bis in tiefste Lagen hinunterführt, in wärmeren Wintern halten wird und ob der Wasser-, Strom- und Landschaftsverbrauch für den Erhalt des Skigebiets am Rosskopf gerechtfertigt sind.

APA/BARBARA GINDL

Auf der anderen Seite würden sich mit vielen Neins ganze Täler jegliche wirtschaftliche Entwicklung verbauen, wobei zu bedenken ist, dass der Wintertourismus massiv dazu beiträgt, die Familien und jungen Leute in den Tälern zu halten. Unsere Gäste reisen gerne ins Landl, um dort Pistenspaß zu genießen. Anstatt Grabenkämpfe auszutragen, sollten beide Seiten lieber darüber nachdenken, dass Wirtschaft und Umwelt kein Widerspruch sein müssen und dass neue Technologien – in denen mehrere namhafte Südtiroler Unternehmen weltweit führend sind – dazu beisteuern können, mit immer weniger Wasser und Strom Winterweiß zu erzeugen.

APA/APA (Gindl)/BARBARA GINDL

Manch Ablehnung kommt auch daher, dass immer weniger Einheimische Ski fahren und so auch den „Kontakt“ zu den Pisten und deren Betreibern verlieren. Denken wir also auch darüber nach, wie wir die Jugend vom Computer weg wenigstens Untertags wieder auf die Pisten locken können. Aber lernen wir vor allem optimistischer in die Zukunft zu blicken und besonders im Sinne der Umwelt auch an den technologischen Fortschritt zu glauben.

Genau genommen ist es eine große Chance für unser Landl, uns vom bäuerlichen Produkt bis zur umweltfreundlichen Piste als ökologisches Urlaubsparadies zu präsentieren.

Pistenspaß ohne schlechtes Umweltgewissen ist möglich, für Einheimische und Gäste.

Von: ka

Bezirk: Bozen