Von: mk
St. Pankraz – Den richtigen Beruf zu finden stellt für viele Jugendliche eine große Herausforderung dar. Deshalb organsierten die Ultner Handwerker unter der Federführung von lvh-Ortsobmann Georg Gruber für die Mittelschüler einen Praxistag in der Handwerkerzone von St. Pankraz mit Besichtigungen örtlicher Handwerksbetriebe. So erhielten die Jugendlichen einen Einblick in den Berufsalltag von 16 Berufen und bekamen die Möglichkeit zum Ausprobieren und Entdecken.
„Unser Bildungsauftrags ist es, den Heranwachsenden einen differenzierten Blick auf die Möglichkeiten ihrer Zukunft zu bieten. Wir sind froh, wenn wir dazu beigetragen können“, betont lvh-Ortsobmann Georg Gruber. Mit diesem Ziel vor Augen verwandelten kürzlich die Handwerker die Betriebshalle des Bauunternehmers Holzner Josef & Söhne in eine interaktive Werkstatt. Bei verschiedenen Stationen erfuhren die Mittelschüler konkrete Details über 16 verschiedene Berufsbilder und durften auch selbst Hand anlegen.
So stellte das Unternehmen Holzner Josef & Söhne seine wichtigsten Berufe wie Maurer, Transportunternehmer, Geometer und Büroangestellte vor. Den Prozess von einer Fotografie hin zum bearbeiteten Druck lernten die Schüler bei der Station des Grafikers, Designers und Fotografs (Gruber Anna) kennen. Bei der Schneiderin (Egger Sabrina) übten die wissbegierigen Schüler einfache Nähtechniken aus und erfuhren, was das „Halbprobieren“ bedeutet. Auch die Kosmetikerin und Masseurin (Zöschg Patrizia) hatte alle Hände voll zu tun, um den Schülern ihre Fragen zum „Schönsein“ zu beantworten. Bei den Zahntechnikern (Michaela und Sonja Höllrigl) waren die Schüler erstmal etwas reserviert, zumal eine Schachtel voller Keramikzähne für Respekt sorgte. Der Prozess des Zahnabdrucks war dann den meisten wieder bekannt und sie erfuhren, wie viele Arbeitsschritte hinter ihrer Zahnspange stecken.
In den umliegenden Betrieben war es dann nicht weniger interessant: So begeisterte Ligna Construct in der Holzbau- und Robotik-Branche die Schüler mit seinen hochtechnischen Anlagen und besonderen Werkzeugen. Einblick in den komplexen Aufbau einer Seilbahn erhielten die Schüler bei Alpintec, wo sie ihre erste 3D Zeichnung fertigen und diese dann selbst laserschneiden lassen durften. In der Pkw-Werkstatt Auto Heinrich KG erfuhren die Jugendlichen, wie vielfältig die Aufgabenbereiche eines KFZ-Mechatronikers oder Karosseriebauers sein können. Fachbegriffe wie „Differenzialgetriebe“ oder „Reifen auswuchten“ kennen die Schüler nun genau. Jürgen Tratter (Spenglerei Tratter KG) begeisterte die Schüler mit seinen Kunstwerken und besonderen Arbeitsgeräten. Genauso ließen die Berufe des Bauunternehmers Marsoner (Bauunternehmen Ohg) und des Tiefbauers (KMS Ohg) die Schüler nicht aus dem Staunen kommen, ganz besonders als sie zum Schluss noch selbst einen (kleinen) Bagger bedienen durften.
Auch Paris Stefan, Heizungs- und Sanitärinstallateur, war sehr darauf bedacht, die Jugendlichen in seinen Beruf einzuführen und begeisterte sie mit eigenen Erlebnissen und seinem Werdegang. Genauso enthusiastisch waren die Schüler vom Beruf des Fliesenleger Patrick Schwienbacher (Fliesenservice KG), als sie erfuhren, wie vielseitig und auch anspruchsvoll diese handwerkliche Tätigkeit sein kann. Dass man in einer Tischlerwerkstätte nicht nur Holz hobelt und Kanten feilt, sondern hier auch Computer bedienen können muss, erklärte der Inhaber der Tischlerei Zöschg OHG, Helmuth Zöschg.
Die Berufe im Hotel und Gastgewerbe, speziell der Serviceberuf wurden von Ulrike Bertagnolli und zwei Ihrer Mitarbeiterinnen präsentiert. Um die Praxis der Berufe kennenzulernen, durften die Schüler selbst Hand anlegen. Cocktail mischen, Servietten falten und Tisch eindecken waren die Übungen, die sich die Wirtin des Hotel Ultnerhof mit Marlene und Martina aus dem Service ausgedacht haben. Ulrike Bertagnolli, die begeisterte Wirtin, erzählte auch über ihre Laufbahn. “Auch für uns, die bereits im Beruf arbeiten ist es eine tolle Erfahrung. Der Berufsalltag wird unterbrochen und bringt somit eine erfrischend positive Stimmung mit sich.”, führte Frau Bertagnolli fort.
„Ich möchte den teilnehmenden Betrieben für ihren Einsatz und ihre Zeit ein großes Dankeschön aussprechen! Die Jugendlichen müssen experimentieren, denn nur so können wir ihr Interesse für das vielseitige Handwerk wecken. Aber auch die Handwerker selbst haben gesehen, wie wichtig Jugendarbeit ist,“ bestätigte Georg Gruber, der diese praxisnahe Aktion zusammen mit seinem Ausschuss organisiert hat.