Von: mho
Bozen – Händeschütteln gestern Abend (21.12.2017) in der Generaldirektion des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Mit dem Verband der Südtiroler Privatkliniken SAPS wurde für das kommende Jahr eine Einigung getroffen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb verlängert die sog. „Konventionen“ für 2018, unter der Voraussetzung, dass gemeinsam der Fachplan für Rehabilitation erarbeitet wird.
Doch der Reihe nach: Der neue Landesgesundheitsplan schreibt vor, dass für Südtirol der Fachplan für Rehabilitation erarbeitet wird. Dieser trägt den staatlichen Vorgaben für die Bettenplanung Rechnung (0,7 Reha-Betten auf 1.000 Einwohner) und legt auf der Grundlage epidemiologischer Daten auch fest, wieviel Leistungen die öffentliche Hand selbst bzw. mit Unterstützung der privaten Partner erbringt.
In Ermangelung des Planes ist es für den Sanitätsbetrieb rechtlich schwierig, bei den vertragsgebundenen Kliniken Leistungen einzukaufen. Einigkeit bestand gestern aber bei allen Beteiligten, dass im Interesse der Südtiroler Bevölkerung, gerade in einem so wichtigen Bereich wie der Rehabilitation, Kontinuität in der Betreuung gegeben sein muss. Die privaten Kliniken sehen sich als wichtigen Partner der öffentlichen Hand und erbringen in der Betreuung von Postakut- und Langzeitpflege wertvolle Leistungen. Auch die sogenannten „intermediären Betten“, das sind Betten zur Entlastung der internistischen Abteilungen im Krankenhaus Bozen und der Notaufnahmen von Meran und Bozen, ist der Einsatz der Privaten gefragt.
Vor diesem Hintergrund wurde eine doppelte Vorgangsweise vereint: zum einen werden die „Konventionen“ bis 31.12.2018 verlängert, unter der Abmachung allerdings, dass Sanitätsbetrieb und Privatkliniken, unter Koordination der Abteilung für Gesundheit im Land Südtirol, zügig den Rehaplan Südtirol (inkl. Bettenplanung und Planung von 100 intermediären Betten) ausarbeiten. Sobald der Plan steht, kann der Südtiroler Sanitätsbetrieb die bestehenden Konventionen mit Frist eines Monats kündigen, um im Sinne des Rehaplans neue Verträge zu veranlassen.
Angesprochen wurden im Treffen auch die Möglichkeit der Privatkliniken künftig ambulante Operationen (beispielsweise für Varizen oder Katarakte) durchzuführen.
Thomas Schael bedankte sich bei den Vertretern der Privatkliniken, insbesondere bei Rupert Waldner, dem Vorsitzenden der SAPS für die gute Zusammenarbeit.