Von: mk
Bozen – Am heutigen Mittwoch werden die Raiffeisenkassen von Ritten und St. Martin i. Passeier der Landesbank mitteilen, ob sie sich ihre Zukunft bei der Südtiroler Landesgruppe oder bei einer der beiden staatlichen Gruppen vorstellen. Die Entscheidung dürfte aber schon gefallen sein. Laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten werden beide Raikas vermutlich zur Trentiner Cassa Centrale Banca gehen, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Im Zuge der italienischen Bankenreform sollten alle Raiffeisenkassen einer staatlichen Gruppe angeschlossen werden. Nach langen Verhandlungen konnten die Südtiroler erwirken, dass sie eine eigene, autonome Landesgruppe bilden dürfen. Konzernmutter ist die Landesbank. Daraufhin mussten sich die Mitgliederversammlungen der einzelnen 43 Südtiroler Raikas entscheiden, ob sie zu dieser Gruppe oder zu einer der beiden staatlichen Gruppen gehören möchten.
Während sich alle anderen heimischen Raikas bereits vor Monaten für die neu zu gründende Südtiroler Raika-Gruppe ausgesprochen haben, war die Situation in Ritten und in St. Martin unklar.
Da die Landesbank aber von der italienischen Zentralbank den Auftrag erhalten hat, ihr innerhalb des Monats die Liste der Gruppenmitglieder zuzusenden, hat die Landesbank die Raikas Ritten und St. Martin aufgefordert, ihr bis Mittwoch die Entscheidung mitzuteilen.
Die Rittner haben zwar im November bereits eine Grundsatzentscheidung zugunsten der Trentiner Cassa Centrale Banca gefasst, doch endgültig wollte sich der Verwaltungsrat erst am Dienstagabend festlegen. Insidern zufolge soll sogar die Banca d’Italia versucht haben, einzuwirken, damit man sich für die Südtiroler Gruppe entscheide.
Auch bei der Raika St. Martin ist die Entscheidung zugunsten der Cassa Centrale Banca gefallen.
Die Vertreter des Südtiroler Raiffeisenverbandes und der Landesbank halten sich unterdessen am Mittwoch bei der Banca d’Italia in Rom auf, um die Details der Landesgruppe zu erläutern. Läuft alles nach Plan, sollten die Südtiroler Raika-Gruppe mit Ende März formell gegründet werden.
