Von: Ivd
Bozen – Eine Bozner Allgemeinmedizinerin hat für Aufregung gesorgt: Ilaria Deli verzichtet künftig auf die Verschreibung von Arzneimitteln des israelischen Pharmariesen Teva. Mit diesem ungewöhnlichen Schritt will die Ärztin ein Zeichen gegen den verheerenden Krieg in Gaza setzen.
Wie Deli gegenüber der Rai erklärte, handele es sich um einen persönlichen Protest gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen. „Ich glaube, dass jeder von uns das tun muss, was er kann, um diesen Genozid aufzuhalten“, begründete die Medizinerin ihre Entscheidung. Sie könne nicht länger untätig bleiben, während Zivilisten sterben würden.
Gemischte Reaktionen auf Boykott-Aktion
Die ersten Rückmeldungen ihrer Patienten seien überwiegend positiv gewesen, berichtete Deli. Auch Astrid Marsoner, Präsidentin der Ärztekammer, bewertete die Aktion als legitim. Anders reagierte der Südtiroler Sanitätsbetrieb: Nach einer entsprechenden Meldung leitete die Behörde interne Untersuchungen ein. Man wolle den Sachverhalt umfassend rekonstruieren und prüfen, ob durch den Medikamentenboykott die medizinische Versorgung beeinträchtigt werden könnte.
Der Sanitätsbetrieb behält sich vor, sämtliche als angemessen erachteten Schritte zu unternehmen. Dabei stehe sowohl das eigene Ansehen als auch die Qualität der Gesundheitsleistungen im Fokus. Alle Entscheidungen würden im Einklang mit den geltenden rechtlichen Bestimmungen getroffen, betonte die Behörde. Vorrangiges Ziel bleibe jedoch das bestmögliche Wohlergehen der Patienten sowie der Schutz der öffentlichen Gesundheit.




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