Von: luk
Bozen – In den vergangenen Jahren konnte die Schiene im gesamten Europa Zuwächse verzeichnen. Obwohl die Schiene komplex und teuer sei, waren sich in Berlin EU Kommissarin Violetta Bulc, Minister Andreas Scheuer und die vielen Vertreter der Industrie auf der Innotrans in Berlin einig, dass die Eisenbahn das Rückgrat der europäischen Mobilität der Zukunft werden muss. Der Deutsche Minister Scheuer bezeichnete die Schiene ganz einfach als sicher, schnell, bequem und umweltfreundlich.
Mit dabei auf der Innotrans 2018 war Daniel Alfreider der die Vereinigung „Freunde der Transeuropäischen Verkehrsnetze“ gegründet hat und STA Präsident Martin Ausserdorfer.
“Bereits 2016 ist es, auf unsere Initiative, in Brüssel gelungen mit Deutschland, Österreich und Italien gemeinsam, um mehr EU-Kofinanzierung für Grenzüberschreitende Projekte anzusuchen. Diese gilt es umzusetzen, wenn wir Europa effektive verbinden wollen und jeder Staat in der Lage ist in grenzüberschreitende Projekte zu investieren“, so Alfreider.
“Die Welt und die Ansprüche an die Mobilität ändern sich rasant. Es gewinnen in Zukunft der der dafür gerüstet ist. Deutschland will die Bahnkunden bis zum Jahr 2030 verdoppeln”, erklärte Scheuer dem Vorsitzenden der Europäischen Freunde der TEN-T Netze, Daniel Alfreider und STA Präsident Martin Ausserdorfer. Um dieses Ziel zu erreichen wird Deutschland laut Minister Scheuer bis 2030 270 Mrd. Euro zur Verfügung stellen, welches in die Infrastruktur und die Benutzerfreundlichkeit des Angebots sowie Lärmschutz investiert werden wird. Es werde notwendig sein, die Industrie im Bereich Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Grundsätzlich sei jeder für die Verlagerung auf die Bahn, weil Eisenbahnpolitik konkrete Klimaschutzpolitik sei. Beim Rollmaterial, und damit beim Bahnlärm, müsse man aber massive Verbesserungen erzielen und auch europaweite politische Rahmenbedingungen setzen, damit die Menschen entlang der Bahnstrecken keinen zusätzlichen Lärm ertragen müssen.
Hinsichtlich der umgehenden Verbesserungen hob Ausserdorfer hervor, dass in Südtirol die Investition in das ECTS System in den nächsten Jahren komplett umgesetzt werden. Die STA berücksichtigt dies bereits heute bei der Elektrifizierung im Vinschgau und bei der Beschaffung neuer Zuggarnituren.
Digitalisierung des Netzsystems, Modernisierung und Kommunikation
“Digitalisierung der Schiene könnte bereits heute eine Kapazitätssteigerung von bis zu 20 Prozent auf der bestehenden Infrastruktur mit sich bringen. Kommunikation und das Dienstleistungsangebot kann weiter verbessert werden, um den öffentliche Personennahverkehr noch besser zu organisieren. Ziel muss es sein, dass Menschen die Möglichkeit haben, den Transfer von Haustür zu Haustür mit nur einem Klick zu organisieren”, heißt es weiter.
Mehrere Referenten kommunizierten auf der Fachmesse mit klarer Überzeugung, dass die gesamte Mobilität der Zukunft nicht mehr individuell, sondern kollektiv sein wird. In Wien zum Beispiel wird 40 Prozent des innerstädtischen Verkehrs bereits über das öffentliche Mobilitätsnetz abgewickelt, dieser Herausforderung wird man sich in ganz Europa stellen müssen.
Ergänzend dazu unterstrich Alfreider die Wichtigkeit für Südtirol, die wichtige Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Bayern weiter auszubauen, um gerade im punkto Mobilität für die Zukunft gerüstet zu sein.