Von: mk
Bozen – Die Verordnung bezüglich der Weihnachtsfeiertage läuft am morgigen Mittwoch aus. Der lvh fordert erneut die Wiedereröffnung der Betriebe im Bereich der Schönheitspflege. „Die nächste Schließung wäre das Ende für viele Südtiroler Kleinstbetriebe“, betont Karin Ploner, Obfrau der lvh-Schönheitspfleger.
Beinahe vier Monate mussten die Südtiroler Schönheitspfleger im Jahr 2020 ihre Arbeit niederlegen. Die Betriebe waren immer die ersten, die schließen mussten und gehörten zu den Schlusslichtern, wenn es um die Wiedereröffnung ging. Nur durch das massive Einschreiten des lvh Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister konnten noch längere Schließungen verhindert werden.
„Es wäre finanziell nicht tragbar, wenn die Betriebe am Donnerstag nicht öffnen dürfen. Eine weitere Schließung wäre sogar das Ende für viele Südtiroler Kleinstbetriebe in dieser Branche. Als Frauen und Mütter können wir nicht an dieser Arbeit festhalten, wenn wir sie nicht ausüben und nicht davon leben können – so sehr wir sie auch lieben“, appelliert Karin Ploner, Obfrau der lvh-Schönheitspfleger. „Und dabei geht es nicht nur um die Existenz zahlreicher kleiner Betriebe, sondern auch um die Gesundheit vieler Bürger. Wir bieten wichtige Dienstleistungen, die zur Gesunderhaltung beitragen, wie die Fußpflege von älteren Menschen, Diabetikern und Personen mit Beeinträchtigungen.“
Die kürzlichen Schließungen der Schönheitspflege-Betriebe seien laut Ploner nicht begründbar: „Wir arbeiten schon seit jeher mit sehr hohen Hygienevorschriften, die aufgrund von Covid-19 nochmals verschärft wurden. Die Sicherheit für Kunden und Schönheitspfleger ist auf alle Fälle gewährleistet!“
„Wir sind Kleinstbetriebe und werden folglich oft übersehen. Die Politik muss einsehen, dass sehr viele Betriebe auf Messers Schneide stehen. Wir müssen jetzt die Chance zum Arbeiten erhalten, ansonsten wird es für viele zu spät sein“, betont Ploner.
Die Vergessenen?!?
Südtirol wurde im letzten Jahr wirtschaftlich regelrecht gebeutelt. Auch im neuen Jahr scheint kein klares Licht am Südtiroler Wirtschaftshimmel. Während sich die Gastronomie, der Tourismus, das Handwerk damit beschäftigt, die stets neuen Dekrete von A bis Z zu prüfen was alles im Betrieb erlaubt ist, blieben andere Sektoren ganz auf der Strecke, stellt der zweifache Italienmeister im Showaufguss Michael Niedermair fest.
Als Südtirol im Oktober 2020 zum zweiten Mal in den Lockdown ging, wurden öffentliche Schwimmbäder und Saunalandschaften aber auch Fitnessstudios als erstes geschlossen. Auch dies sind Bereiche die viel Geld in den Hygienestandards investierten. Es sollte wohl allen bekannt sein, dass Sport, Bewegung und vor allen das gesunde Saunieren, das Immunsystem stärken. Warum werden diese Bereiche dann nie erwähnt oder berücksichtigt? Es scheint so als werden diese einfach vergessen, so der Saunameister.
Niedermair, der selbst in einer öffentlichen Sauna arbeitet, erhofft sich in Zukunft von der Landesregierung auch diese „vergessenen“ Bereiche zu berücksichtigen.
„Auch wir sind Systemrelevant“, unterstreicht Niedermair abschließend.