Von: luk
Der Südtiroler Landtag behandelt heute einen Beschlussantrag der Grünen Fraktion der, falls angenommen, die Landesregierung verpflichten würde, alle Sozialpartner an einen Tisch zu bringen, um die Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu steigern. “Die Lohndynamik hält mit den Lebenshaltungskosten in Südtirol nicht Schritt”, so die Gewerkschaft SGBCISL.
Im Wesentlichen geht es dabei um den Vorschlag eines „Pakts für Südtirol“, den die Gewerkschaftsbünde AGB/CGIL, SGBCISL und UIL-SGK vor den Landtagswahlen allen Listen vorgestellt hatten. “Nicht nur die Politik hat diesen Vorschlag begrüßt, auch viele Unternehmerverbände. Allen ist bewusst, dass das gesamtstaatliche Kollektivvertragssystem allein in Südtirol keine ausreichenden Löhne garantiert. Die Folge für das Land sind weniger Steuereinnahmen und höhere Ausgaben für Sozialleistungen. Dazu kommt, dass die Prekarsierung voranschreitet, wodurch Rechte abgebaut und die Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft vieler Menschen gesteigert wird.”
“Würde der Beschlussantrag genehmigt, dann wäre die Landesregierung dazu verpflichtet, die Sozialpartner zu Verhandlungen einzuberufen. Das Land könnte unterstützend z.B. besondere IRAP-Steuererleichterungen für jene Betriebe gewähren, die dem Pakt für Südtirol beitreten. Die Unternehmer könnten den erzielten Reichtum umverteilen in einem Land wie Südtirol, in dem das BIP deutlich stärker wachst als jenes Italiens. Die Anhebung der Einkommen würde auch den internen Konsum ankurbeln, und wenn die Steueranreize bei den Wohlfahrtsleistungen voll ausgeschöpft würden, dann könnten die Lebensbedingungen vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbessert und neue Arbeitsplätze im Dritten Sektor geschaffen werden. Jetzt warten wir auf das Abstimmungsergebnis im Landtag und auf den Beginn der Verhandlungen”, so der SGBCISL.