Von: luk
Bozen – Die Führungsspitzen der Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern, der Wirtschaftskammer Tirol sowie der Handelskammern von Bozen und Trient hielten heute eine Online-Konferenz ab. Dabei wurden die zur Überwindung der Corona-Krise getätigten wirtschaftlichen Maßnahmen in den einzelnen Regionen und die Wichtigkeit der Grenzöffnungen thematisiert.
Ziel des regelmäßigen Austausches der Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse ist es, wichtige Zukunftsthemen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.
Beim heutigen Treffen wurden zuerst die Konjunkturdaten der einzelnen Länder vorgestellt. Die Europäische Kommission rechnet in Italien 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 9,5 Prozent. In Deutschland soll das BIP um 6,5 Prozent zurückgehen, während in Österreich ein Einbruch von 5,5 Prozent erwartet wird. Viele finden diese Einschätzung zu optimistisch und rechnen mit einem noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsleistung in den drei Ländern. Der Einbruch der Konjunktur schlägt sich unmittelbar auf den Arbeitsmarkt nieder. In Deutschland, Österreich und Italien rechnet man 2020 mit einem erheblichen Anstieg der Arbeitslosen. Eine Beruhigung wird erst im Laufe des Jahres 2021 erwartet.
“Diese Zahlen zeigen leider wie sehr die meisten Betriebe der vier Bundesländer bzw. Regionen derzeit unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Deshalb gingen die Führungskräfte der Industrie-, Wirtschafts- und Handelskammern insbesondere auf die je nach Gebiet unterschiedlichen Hilfsmaßnahmen für Unternehmen ein. Dabei wurden die einzelnen Maßnahmen verglichen und die Teilnehmenden tauschten sich über ihre bisherigen Erfahrungen diesbezüglich aus. „Besonders in Krisenzeiten ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern, den Industrie-, Wirtschafts- und Handelskammern, aber auch zwischen den einzelnen Unternehmen unerlässlich. Um diese so reibungslos wie möglich zu gestalten und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, sind offene Grenzen überaus wichtig, besonders für den Tourismus, freien Warenverkehr und funktionierende internationale Lieferketten”, waren sich die Präsidenten der Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerachse beim heutigen Treffen einig.
“Die Gesundheits- und Grenzkontrollen an den österreichisch-italienischen Grenzübergängen sollten wie bereits an den Grenzübergängen zu den anderen österreichischen Nachbarstaaten sofort abgeschafft werden. Diese Kontrollen sind für die Bekämpfung des Coronavirus wenig hilfreich und führen zu einer weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung”, so die Handelskammer.