Von: mk
Meran – Fast niemand hatte mehr damit gerechnet, doch nun ist es doch passiert: Beim Konkursverwalter Bruno Mellarini wurde ein Kaufangebot für das Siliziumwerk der Solland Silicon in Sinich hinterlegt. Innovationsstadtrat Diego Zanella kommentierte im Rahmen der heutigen Pressekonferenz die jüngsten Entwicklungen.
„Wenn sich die derzeitigen Informationen bestätigen und ein seriöses Unternehmen bereit ist, die Anlage mit dem gesamten Personal zu übernehmen und langfristig weiterzuführen, ist das eine positive Nachricht für die bis heute verbleibenden 70 Beschäftigten“, sagte Zanella. Die Gemeinde sei jedoch nicht direkt in den Verkaufsprozess involviert und müsse angesichts des erfolgten Kaufangebots nun auch die weiteren Entwicklungen abwarten.
Bürgermeister Paul Rösch sagte, die Sicherheitsfrage sei auch in Zukunft die wichtigste: „Für die Bevölkerung von Meran, aber auch der umliegenden Gemeinden ist die Sicherheit des Siliziumwerks das allem übergeordnete Ziel.“ Rösch bedankte sich beim Land Südtirol und bei Landeshauptmann Arno Kompatscher dafür, deren Maßnahmen ihn auch in der jüngsten Phase der Ungewissheit ruhig hätten schlafen lassen.
Die Anlage in Sinich fällt aufgrund der Chemikalien, die darin verarbeitet werden (u.a. Trichlorsilan), unter die Seveso-III-Richtlinie und damit in die Kompetenz des Landes Südtirol. Die erste Version der heutigen EU-Richtlinie wurde nach dem schweren Industrieunfall im Jahr 1976 in Seveso (Lombardei) verabschiedet.