Von: luk
Bozen – Für den 29. Mai organisierten die Lebenshilfe und der Dachverband für Soziales und Gesundheit in Bozen eine ganztägige, zu den Masatscher Sozialgesprächen gehörende und aus Gründen der Aktualität vorgezogene Denkwerkstatt zum Thema „Covid-19: Krise oder Zeitenwende? – Das Soziale auf dem Prüfstand“. Unter der Moderation von Georg Senoner und Katharina Erlacher trafen sich rund 30 Personen aus den Bereichen Landespolitik und Landesverwaltung, Bezirkspolitik und Bezirksverwaltung, Bildung, Forschung, Kirche und Sanität sowie Vertreter/innen sozialer Vereinigungen zu einem Meinungsaustausch. Gemeinsam analysierten sie die Ist-Situation des Sozialen in Südtirol und diskutierten sowohl erwünschte wie auch zu befürchtende Zukunftsszenarien. Die Gruppe sammelte eine Reihe von Themen, die im Plenum wie in Kleingruppen vertieft wurden, wobei sich jede einzelne Fachkraft mit ihrem spezifischen Know-how einbrachte und dazu beitrug, dass jede Fragestellung aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet wurde.
Zur Sprache kamen, neben vielen anderen, drängende Fragen zu einer nachhaltigen Finanzierung des Sozialwesens, zur Grundsicherung, zur Entwicklung von Bildungsangeboten, zur Ausbildung im Sozialbereich und der Aufwertung sozialer Berufe, zur nachhaltigen Planung und Programmierung sozialer Dienstleistungen sowie zum effizienten Zusammenspiel zwischen der öffentlichen Hand und privaten Organisationen unter Betonung des Werts zivilgesellschaftlichen Engagements. Die Veranstaltung führte die Gruppe, die sich bei Landesrätin Waltraud Deeg für ihre einsatzfreudige Mitarbeit bedankte, zu einer Reihe von Schlussfolgerungen. “Deutlich wurde festgestellt, dass im Sozialen grundsätzlich ein hoher Bedarf vorliegt, der nicht zuletzt aufgrund der Covid-19-Krise gestiegen ist. Daraus ist ein dringender Appell an die Landesregierung abzuleiten, in der Diskussion um den Landeshaushalt sowie den Nachtragshaushalt die Ressourcen so zu verteilen, dass dem Mehrbedarf entsprochen wird, im steten Bewusstsein, dass die Bürger/innen einen Rechtsanspruch auf soziale Dienstleitungen haben und um diese nicht wie um Almosen zu betteln brauchen. Ebenso der Aufruf an die Wirtschaft, sich selbst als Teil eines Ganzen zu betrachten, der in vernetzter Weise und in solidarischer Zusammenarbeit soziale Fragen mitbeantwortet”, heißt es abschließend.