Von: bba
Vahrn/Brixen – In Vahrn baut die Stadtwerke Brixen AG im Auftrag der Gemeinden Brixen und Vahrn einen neuen Trinkwasserspeicher. Dieser wird die Versorgung mit Quellwasser für die Bevölkerung der Gemeinde Brixen und Vahrn garantieren und sicherstellen, dass in Vahrn ausreichend Löschwasser bei Großbränden zur Verfügung steht. Der Spatenstich für das übergemeindlich wichtige Bauvorhaben erfolgte am Dienstag, 22. März, dem internationalen Weltwassertag.
Bei einer Pressekonferenz stellten Andreas Schatzer, Bürgermeister von Vahrn, Peter Brunner, Bürgermeister von Brixen sowie Werner Amort, Präsident, und Franz Berretta, Generaldirektor der Stadtwerke Brixen AG, das mit 2,42 Millionen Euro veranschlagte Bauwerk vor. Innerhalb 2023 wird es fertiggestellt sein.
Während das Vahrner Ober- und Unterdorf sein Wasser ausschließlich aus den Gruberwiesen- und Nockbachquellen aus dem hinteren Schalderer Tal bezieht, wird die Stadt Brixen derzeit über das Quellwasser aus Schalders und der Plose und mit Grundwasser über mehrere Tiefbrunnen versorgt. Die Tiefbrunnen sind notwendig, da die bestehenden Trinkwasserbehälter zu wenig Fassungsvermögen haben, um das Wasser, das nachts nicht gebraucht wird, für den Tag zu speichern. Obwohl also ausreichend Quellwasser zur Verfügung stünde, muss zusätzlich Grundwasser über die Tiefbrunnen gefördert werden, auch bei Notfällen.
„Ziel ist es“, sagt Generaldirektor Franz Berretta, „durch ein optimales Speicherkonzept Brixen und ganz Vahrn mit Quellwasser auf der Basis eines natürlichen Drucksystems zu versorgen und die Tiefbrunnen nur für den Spitzenbedarf bzw. als Ausfallreserve in Betrieb zu belassen.“ Der neue Wasserspeicher dient in Zukunft als Tagesausgleich für Brixen und Vahrn und gleichzeitig als Zwischenspeicher für die Befüllung der restlichen Behälter in der Nacht. Die Vorteile der Versorgung mit Quellwasser liegen nicht nur in den geringeren Energiekosten, sondern in der wesentlich besseren Wasserqualität des Quellwassers dank der vor Verunreinigungen besonders geschützten Lage der Schalderer Quellen. Das Trinkwasser verbleibt maximal 18,4 Stunden im Behälter, womit die Frische des Wassers immer garantiert ist.
Mit der Errichtung des Wasserspeichers erhöht sich außerdem die Löschwassersicherheit. Eine Analyse hatte ergeben, dass die bestehenden Löschwasserspeicher von Brixen und Vahrn nicht ausreichen. „Die gesamte Wasserreserve von Brixen und Vahrn beträgt derzeit 5.300 m³“, erklärt Franz Berretta, „bei größeren Brandereignissen müssten sämtliche Tiefbrunnen zugeschaltet werden, wobei die Problematik von Stromausfällen zu berücksichtigen ist. Durch den Neubau des Behälters in Vahrn und durch die Anpassung der bestehenden Behälter an das Gesamtkonzept können Großbrände in der ersten Phase aus den Reserven bekämpft werden.“
Der Trinkwasserspeicher wird 3.260 m³ fassen. Der Standort am Hang unterhalb des Steiges zwischen Kirche und Kneippanlage orografisch rechts des Schalderer Baches wurde so gewählt, dass der Betrieb mit natürlichem Druck erfolgen kann. Der brillenförmig angelegte Speicher wird zwei rechteckige Behälter aus wasserdichtem Beton umfassen; sie sind je 22 m lang und 18 m breit und haben eine Füllhöhe von 4,8 m. Von außen wird nach Abschluss der Arbeiten nur mehr der Eingangsbereich aus Cortenstahl und ein Holzlamellentor ersichtlich sein. Die Behälter werden mit Erde überschüttet, an den Hang angeglichen und begrünt.
„Die Bevölkerung in Brixen und Vahrn wird in den nächsten Jahren wachsen“, sagen die Bürgermeister Peter Brunner und Andreas Schatzer, „Der neue Trinkwasserspeicher trägt dem zunehmenden Wasserbedarf Rechnung. Wir sind froh, dass das über viele Jahre geplante und intensiv durchdachte Vorhaben nun umgesetzt wird. Mit dem Spatenstich am 22. März, dem Weltwassertag, wollen wir bewusst machen, welchen Schatz die beiden Gemeinden Vahrn und Brixen teilen. Wir haben Wasser, das uns die Natur im Unterschied zu vielen anderen Weltregionen reichlich schenkt und das der Bevölkerung dank Investitionen in moderne Infrastrukturen jederzeit sauber und gesund zur Verfügung steht.“
„Auch die Kunstszene wird es wieder vom 29. April bis 22. Mai während des Brixen Water Light Festivals © powered by Durst durch Lichtkunstinstallationen schaffen, dem Wasser Wertschätzung zu schenken und einen bewussten Umgang mit dem kostbaren Gut zu vermitteln“ kündigt Werner Zanotti, Geschäftsführer der Brixen Tourismus Genossenschaft, an. Das „blaue Gold“ ist allgegenwärtig und sein Reichtum ist eine Quelle großen Stolzes für die Bevölkerung beider Orte. „So freuen wir uns noch mehr, dass in dieser Ausgabe des Festivals auch Vahrn und Franzensfeste eingebunden werden“, sagt Zanotti. Anlässlich der vierten Ausgabe wird die Veranstaltung nämlich auch geografisch erweitert. So werden 2022 auch die Engelsburg des Chorherrenstift Kloster Neustift, die Festung Franzensfeste sowie die Gilfenklamm bei Ratschings durch Lichtkunstinstallationen bespielt. Im Mittelpunkt steht dabei wiederum das Thema Wasser, welches aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, in Szene gesetzt und künstlerisch dokumentiert wird. Kulturelle, ökologische, soziale sowie wirtschaftliche Reflektionen bieten dabei fast unbegrenzten Nährboden für die Kunstschaffenden. Kunst und Kultur gehören seit jeher zu den mächtigsten Treibern des Wandels. Das Brixen Water Light Festival © powered by Durst ist und bleibt eine spannende Reise durch die Kunst des Lichts.