Die Prognose für 2019: gute Qualität, niedrigere Erträge

Start der Beeren- und Steinobsternte

Donnerstag, 27. Juni 2019 | 12:25 Uhr

Bozen – Mitte Juni hat die Ernte von Erdbeeren und Himbeeren mit Qualitätszeichen Südtirol begonnen. Die ungünstige Witterung im Frühjahr hat den Erntebeginn verzögert. Die Vermarkter erwarten eine qualitativ und quantitativ gute Ernte.

Für die Südtiroler Anbaugebiete im Vinschgau, Eisacktal und Pustertal, ebenso wie im Ultental, in Jenesien und auf dem Ritten rechnet man 2019 mit guter Qualität, aber etwas niedrigeren Erntemengen als im Vorjahr. Markus Tscholl, der Versteigerungsleiter der Egma in Vilpian, prognostiziert für seine Bauern eine Verzögerung der Erdbeerernte von zehn bis vierzehn Tagen. „Bei den Kirschen werden wir wohl aufgrund der Frostschäden durch den Kälteeinbruch im April
geringere Mengen ernten.“ Insgesamt rechnet er mit rund 300 Tonnen Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren.

Trotz Frostschäden in höheren Lagen und des um eine Woche späteren Saisonstarts wegen des kalten und nassen Blühwetters werden im Vinschgau rund 500 Tonnen Kirschen erwartet. „Unsere automatische Sortiermaschine ermöglicht eine rasche und schonende Verarbeitung bei Bewahrung der guten Qualitäten, sodass wir unsere Kunden auf den Großmärkten und im Lebensmitteleinzelhandel in Italien zuverlässig beliefern können“, erklärt Reinhard Ladurner, der
Verantwortliche des Bereichs Kirschen bei der VI.P, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse. Bei den Marillen, die hauptsächlich im Vinschgau angebaut werden, erwartet
Hannes Spögler, Verantwortlicher des Bereichs Marille bei der VI.P, keine Wiederholung der Rekordernte von 2018: „Abhängig vom Witterungsverlauf vor Beginn und während der Ernte rechnen wir mit einer Erntemenge im mittleren Bereich von rund 350 Tonnen.“ Die Qualität der Früchte dürfte sehr gut sein.

Erdbeerfest läutet Saisonsbeginn ein

Den offiziellen Auftakt der Erdbeerernte bildet traditionell das Marteller Erdbeerfest, das dieses Jahr am 29. und 30. Juni gefeiert wird. Die Haupternte wird dann für den Monat Juli erwartet, wobei für die Qualität die Witterung eine große Rolle spielt. „Warme und vor allem trockene Tage sowie kühle Nächte lassen die Erdbeeren besonders gut und langsam reifen“, erklärt Rudi Gluderer, Verantwortlicher des Bereichs Beeren bei der VI.P, und fügt hinzu: „Wir gehen davon aus, dass je nach Witterung bis Mitte oder Ende August Erdbeeren verfügbar sind, sodass wir die meisten Kunden über den Großteil des Sommers beliefern können.“

Qualität durch höchste Anbaustandards

Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert Ursprung und Güte der damit ausgezeichneten Produkte. Die Obstbauern müssen bei der Produktion überdurchschnittliche Qualitätsstandards bezüglich Größe und Zuckergehalt der Früchte erfüllen und sich außerdem bei der Düngung an strenge Regeln halten. Die Anbaugebiete der Beeren und der Kirschen müssen auf mindestens 500 Meter über dem Meeresspiegel liegen und reichen bei den Kirschen bis auf 1.100 Meter und bei den Beeren bis auf 1.800 Meter Höhe hinauf. Die Ernte wird ausschließlich in Handarbeit eingebracht, regelmäßige Qualitätskontrollen garantieren ein einzigartiges Fruchtaroma.

Das Südtiroler Stein- und Beerenobst mit Qualitätszeichen Südtirol wird von der Obstversteigerung Egma und der VI.P, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse vermarktet. Der Verkauf erfolgt hauptsächlich an Großmärkte sowie an den Lebensmitteleinzelhandel in Italien.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen