Gruber: „Jetzt klaren Kopf bewahren“

Südtirols Bauhandwerk besorgt um die Zukunft

Mittwoch, 25. März 2020 | 13:53 Uhr

Bozen – Südtirols Bauhandwerk ist besorgt um die Zukunft. Die Einstellung der meisten Baustellen und die zwischenzeitliche Beendigung vieler Produktionsstätten haben den Sektor stark eingebremst. Baugruppenobmann im lvh, Hubert Gruber warnt nun vor weiteren negativen Folgeerscheinungen.

Das Fortbestehen und die Existenz vieler Südtiroler Handwerksbetriebe sind durch Covid-19 stark gefährdet. „Das Virus hat unser gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Während wir gestern noch eine sehr gute Auftragslage hatten, müssen wir uns heute mit Überlebensgedanken auseinandersetzten“, bringt es Gruber auf den Punkt. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen seien fatal: Umsätze seien bereits eingebrochen, die Kunden bleiben weg und Aufträge wurden bereits in einem bislang noch nie dagewesenen Ausmaß storniert. „Ich befürchte, dass diese Entwicklung noch weitere Abwärtsspiralen in Gang setzt und möchte nun aufrufen, einen klaren Kopf zu bewahren“, betont der Baugruppenobmann.

Vor allem ein Preisverfall würde viele Betriebe in noch größere Schwierigkeiten bringen. „Die Unternehmen sollten nun nicht gegenseitig in unlauteren Wettbewerb treten, indem sie die Preise auf ein sehr niedriges Niveau drücken. Dies hätte zur Folge, dass ein Unternehmen gar keinen Gewinn mehr erzielen kann, Betriebsinvestitionen ausbleiben und Mitarbeiter entlassen werden müssen. Diese können sich dann weniger leisten, und der Druck auf die Preise steigt weiter. Der Teufelskreis spitzt sich damit erst recht zu. Schließich wird die Konjunktur weiter geschwächt, Steuereinnahmen sinken und die Belastungen durch Schulden und Sozialleistungen steigen. Die derzeitige Situation ist für alle sehr schwierig. Sie wird aber sicher noch schlimmer, wenn wir unsere Karten nun gegeneinander ausspielen,“ ist Gruber überzeugt.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen