Von: Ivd
Bozen – Die überwiegende Mehrheit der Südtiroler Bevölkerung misst grünen Technologien eine zentrale Bedeutung für die Zukunft bei. Laut einer aktuellen Erhebung des Landesstatistikinstituts ASTAT halten 92 Prozent der Befragten nachhaltige Innovationen für wichtig oder sehr wichtig – und dennoch fühlt sich ein erheblicher Teil über die konkreten Projekte im Land kaum informiert.
Die Studie wurde im Mai im Rahmen der Panelreihe „So denkt Südtirol“ durchgeführt. Im Fokus standen Fragen rund um Klimaschutz, technische Innovation und die Rolle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Besonders auffällig: Obwohl das Interesse an erneuerbaren Energien, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltigem Bauen groß ist, kennen 70 Prozent die laufenden Innovationsvorhaben in Südtirol nur wenig oder gar nicht. Jeder zweite fühlt sich über Fortschritte in dem Bereich schlecht informiert.
Aufklärung und Investitionen
Die Bürger wünschen sich deshalb mehr Aufklärung – über alle Kanäle hinweg. Vom Newsletter bis zur Fernsehsendung, von Social Media bis zur Infobroschüre: Verständlich, praxisnah und regelmäßig soll die Kommunikation sein. Auch öffentliche Vorträge mit Fachleuten werden genannt.
Zugleich erwarten viele, dass Land und Staat in diesem Bereich weiter investieren. Förderprogramme werden von 87 Prozent der Bevölkerung als bedeutend eingestuft, und rund ein Drittel hält die bisherigen Ausgaben des Landes für angemessen. Knapp 30 Prozent jedoch empfinden sie als zu niedrig – und sehen vor allem hohe Kosten, Bürokratie und politische Hürden als größte Stolpersteine.
Ein weiteres Signal: 91 Prozent sehen Bildung und Aufklärung als Schlüssel zur Umsetzung grüner Technologien. Und ebenso viele befürworten eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Besonders wichtig erscheint den Befragten auch der internationale Austausch zwischen Forschungseinrichtungen.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel
Was dabei am meisten Potenzial verspricht? Aus Sicht der Südtiroler liegt die Zukunft in der Kreislaufwirtschaft – also regionalen, nachhaltigen Materialflüssen. Danach folgen energieeffizientes Bauen und intelligente Energiesysteme. Der Wille zur Veränderung ist da – nun braucht es Strukturen, die ihn tragen.
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