"Berlin ab heute Mittelpunkt der europäischen Agrarpolitik"

Südtirols Landwirtschaft auf der Grünen Woche

Samstag, 19. Januar 2019 | 00:09 Uhr

Bozen/Berlin – Berlin ist ab heute für neun Tage der Nabel der Agrarwelt: Heute Morgen hat in der Messe Berlin zum 84. Mal die Internationale Grüne Woche ihre Tore geöffnet, bei der sich wie jedes Jahr die europäische Agrarpolitik und -wirtschaft ein Stelldichein gibt. Mit dabei auf der weltweit größten Verbraucherschau zu Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau sind auch Vertreter von Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft aus Südtirol, denen IDM Südtirol mit dem Südtirol-Stand eine Plattform zum Austausch mit wichtigen Partnern und zum Treff mit den Spitzen der internationalen Agrarwelt bietet.

Über 1.600 Aussteller aus rund 65 Ländern zeigen von 18. bis 27. Januar auf der Internationalen Grünen Woche Berlin den über 400.000 Fach- und Privatbesuchern der Messe, welche Angebote und Neuheiten der Agrarsektor weltweit zu bieten hat. Mit Finnland steht heuer erstmals ein nordisches Partnerland mit Spezialitäten aus der arktischen Landwirtschaft im Blickpunkt. Südtirol präsentiert sich bereits seit rund 40 Jahren mit einem eigenen Stand, zum vierten Mal organisiert von IDM. Die Südtirol-Präsenz bei der Grünen Woche geht aber weit über einen simplen Messeauftritt hinaus: Der IDM-Stand in Berlin dient als Plattform und Treffpunkt, um dem Südtiroler Landwirtschaftssektor Sichtbarkeit und Gehör bei den wichtigsten Anlaufstellen zu verschaffen. Tatsächlich werden in diesen Tagen auf der Messe rund 200 Minister – darunter etwa 70 Landwirtschaftsminister -, Ministerpräsidenten, Staatssekretäre und Botschafter aus aller Welt erwartet.

Für Südtirols Akteure des Bereichs Landwirtschaft ist das Event also ein jährlicher Musstermin – so auch für den Südtiroler Europa-Parlamentarier Herbert Dorfmann:

„Die Internationale Grüne Woche ist so etwas wie das ‚Davos der Agrarwirtschaft‘; für mich eine Gelegenheit, die wichtigsten Ansprechpartner der Land- und Ernährungswirtschaft zu treffen und mit ihnen darüber zu sprechen, wie die EU-Agrarpolitik ab 2020 den Anforderungen der Bauern in Europa und damit natürlich auch in Südtirol gerecht werden kann“, sagt Dorfmann. Wichtige Ziele dabei seien etwa, familiengeführte Betriebe zu stärken und die Landwirtschaft für junge Menschen attraktiv zu erhalten, um so Berggebiete vor Abwanderung zu bewahren. Er setze sich dafür ein, dass für die Erreichung dieser Ziele auch nach 2020 ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stünden.

„Viele wichtige Entscheidungen für die Landwirtschaft werden immer noch in Brüssel getroffen, und die EU-Agrarpolitik hat gerade auf die Regionen große Auswirkungen“, sagt Handelskammerpräsident Michl Ebner. „Deswegen sind für die Südtiroler Landwirtschaft gute Kontakte zu Entscheidungsträgern in der EU und ein breites Netzwerk mit starken Kooperationen über die Landesgrenzen hinaus sehr wichtig“. Dass die Präsenz am Südtirol-Stand der Grünen Woche eine sehr gute Gelegenheit ist, solche Kooperationen auf den Weg zu bringen sowie mit wichtigen Entscheidungsträgern und Partnern in Kontakt zu treten und sich mit ihnen auszutauschen, davon ist IDM-Präsident Hansi Pichler fest überzeugt: „Dieser Südtirol-Auftritt auf der Grünen Woche ist durchaus als strategisch zu bezeichnen und daher aus dem Messeprogramm von IDM nicht wegzudenken. Nicht von ungefähr ist unser Stand bereits seit Jahren wichtiger Fixpunkt der Delegation aus der deutschen Politik und Wirtschaft, die auch heute wie an jedem ersten Messetag der Grünen Woche einen Stopp bei uns eingelegt hat. Wir erwarten im Laufe der Messe aber noch weitere 15 bis 20 Delegationen aus diversen Ländern.“

Auf der Grünen Wochen präsentiert sich der Weltmarkt der Ernährungswirtschaft. Trendthemen wie Superfood, Streetfood oder Produkte für Vegetarier und Veganer ergänzen das internationale Angebotsspektrum, das unter anderem das größte Angebot an regionalen Spezialitäten aus ganz Deutschland serviert. Leitthema des Konferenzprogramms der diesjährigen Messe, dessen Herzstück die weltweit wichtigste agrarpolitische Konferenz „Global Forum for Food and Agriculture“ ist, sind die Digitalisierung der Landwirtschaft und die Suche nach intelligenten Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft.

Von: bba

Bezirk: Bozen