Von: luk
Bozen – Punktgenau und nach Bedarf bewässern – und somit nur dann, wenn die Pflanze wirklich Wasser braucht: Das ist dank innovativer Technologie im Obstanbau möglich. Eine Pioniergruppe an Apfelbauern, die sich im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie sustainapple mit dem Thema Wasser befasst, startet nun einen breiten Feldversuch mit so genannten Tensiometern. Es sind Sensoren zur Messung der Bodenfeuchte. Das Südtiroler Apfelkonsortium stellte nun 23 dieser Hi-Tech-Messgeräte zur Verfügung.
Das Prinzip erscheint logisch und einfach, die praktische Umsetzung erfordert jedoch viel Know-how und Erfahrung: Bewässert wird nur dann, wenn der Boden zu trocken geworden ist für den Bedarf der Pflanzen bzw. Apfelbäume, und nur so viel, wie wirklich gebraucht wird. Das Ganze wird mit einem Messgerät automatisch geprüft und die Daten dem Bauern in Echtzeit übermittelt – so funktioniert ein Tensiometer, wie es erstmals vom Versuchszentrum Laimburg in Zusammenarbeit mit dem Beratungsring für Obst- und Weinbau und dem Südtiroler Energieunternehmen Alperia entwickelt worden ist; erste Tests und Versuche dazu verliefen im vergangenen Jahr vielversprechend.
Beratungsring und Versuchszentrum Laimburg brachten als Partner der Nachhaltigkeitsstrategie sustainapple die Erkenntnisse in die sustainapple-Pioniergruppe „Wasser“ ein: Hier befassen sich sieben Apfelbauern seit Jahren mit der praktischen Umsetzung der Ideen und Konzepte zum schonenden und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser. Es sind dies Fabian Lechthaler, Hansjörg Tischler, Stephan Raffl, Karl Raich, Andreas Gschleider, Christoph Kofler und Benedikt Hauser.
Gestern gab diese Gruppe den Startschuss zu einem strukturierten Feldversuch mit bedarfsgerechter Bewässerung und Tensiometern: Bei einem Treffen im „Moarhof“ – einem Apfelversuchshof des Versuchszentrums Laimburg in Meran – überreichte Antonia Widmann vom Südtiroler Apfelkonsortium im Auftrag von Obmann Georg Kössler insgesamt 23 Tensiometer an die sieben Pionierbauern, damit sie diese in verschiedenen Lagen auf verschiedenen Böden und unter anderweitig unterschiedlichen Bedingungen testen können. Dazu gab der Experte des Versuchszentrums Laimburg, Lorenzo Panizzon, eine Einführung über die Funktionsweise der Tensiometer und technische Erläuterungen. Kössler: „Wasser gehört zu den überlebenswichtigen Ressourcen der Landwirtschaft, darum ist uns dieses Projekt besonders wichtig.“