Von: luk
Bozen – Der SWR nimmt zum “Dekret der Würde” der italienischen Regierung Stellung.
“Dass das „Dekret der Würde“ in die falsche Richtung geht, bestätigt nun auch der Begleitbericht, laut dem durch die geplante Neuerung bei befristeten Verträgen jährlich rund 8.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Dies sollte eigentlich ein klares Warnsignal sein. Die Wiedereinführung der Voucher ist zu begrüßen. Bedarf nach einer schnellen Lösung in dieser Sache haben nicht nur Unternehmen aus allen Wirtschaftssektoren, sondern auch viele Onlus-Vereine und Organisationen. Bereits bei der Genehmigung des Entwurfs des „Dekret der Würde“ vom Ministerrat haben Wirtschaftsverbände die Wiedereinführung der Begründung bei befristeten Verträgen scharf kritisiert. Nicht zu Unrecht wie sich jetzt herausstellt, denn auch der Begleitbericht bestätigt, dass durch diese geplante Neuerung jährlich schätzungsweise rund 8.000 Arbeitsplätze verloren gehen würden”, heißt es in einer Aussendung.
“Begleitbericht sollte Warnsignal genug sein”
„Alleine dies sollte eigentlich Warnsignal genug sein, diesen Passus zu überdenken“, unterstreicht Leo Tiefenthaler, Präsident vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige. “Die Unternehmen brauchen flexible Instrumente. Diese haben sie mit der im Dekret vorgesehenen Neuerung allerdings nicht, wonach befristete Verträge zukünftig nur mehr bei Angabe von Gründen länger als ein Jahr möglich sind und auf keinen Fall länger als zwei Jahre“, so Tiefenthaler.
“Voucher wichtig für alle Wirtschaftssektoren, viele Onlus-Vereine und Organisationen”
Die Wiedereinführung der Voucher hingegen sei zu begrüßen. Dabei sei wichtig: “Die Voucher sollten für alle Wirtschaftssektoren gelten. Zudem war es mit den Vouchern nicht nur für Unternehmen, sondern auch für viele Onlus-Vereine und Organisationen möglich bei Bedarf unbürokratisch, schnell und damit auch flexibel reagieren zu können. Wenn wir ein Jahr zurückdenken, so hatte die Abschaffung der Voucher nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei Vereinen wie die Lebenshilfe, Kinderbetreuungsorganisationen und vielen anderen Onlus-Vereinen und Organisationen verheerende Folgen. Die Personalkosten waren für viele nicht mehr zu schultern. Es müssen Lösungen gefunden werden, dass es zu keinem Missbrauch kommt, aber wir dürfen nicht diejenigen bestrafen, die flexible Instrumente wie die Voucher im Sinne ihres ursprünglichen Gedankens verwenden“, so Tiefenthaler.