Von: luk
Bozen – Die Auswirkungen der Coronakrise sind zum Teil bereits spürbar, in den nächsten Wochen und Monaten wird die anhaltende Krise weitere Folgen für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben. In einer Ende Mai erschienenen Analyse haben Unicef und Safe the Children davor gewarnt, dass die Pandemie vielen Familien die Lebensgrundlage nimmt und die Kinderarmut weltweit um 15 Prozent steigen könnte. “Die Südtiroler Landesregierung stellt seit Ende April mit der Soforthilfe, dem Sondermietbeitrag und dem Sonderbeitrag für Wohnungsnebenkosten erste, wichtige Unterstützungsleistungen zur Verfügung”, berichtet Soziallandesrätin Waltraud Deeg.
Über 4,1 Millionen für sofortige Unterstützung ausbezahlt
Seit Beginn der Antragstellungen wurden 860 Beiträge zur Soforthilfe gewährt und rund 850.000 Euro ausbezahlt. Außerdem wurden 4500 Anträge für Miete und Wohnungsnebenkosten genehmigt und seit Ende April 3,3 Millionen Euro ausbezahlt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sozialsprengeln hätten dabei eine großartige Arbeit geleistet und dazu beigetragen, vielen Südtirolerinnen und Südtiroler unbürokratisch und schnell helfen zu können. Dies seien wichtige Maßnahmen im Kampf gegen die Armut in Südtirol, betont Landesrätin Deeg, die zu bedenken gibt: “Das alleine wird jedoch nicht ausreichen, um das Armutsrisiko zu senken, denn andere Leistungen vor allem auf Staatsebene lassen auf sich warten. Es braucht weitere Maßnahmen!” Vor allem gehe es nun darum, neue Armut durch den anhaltenden Ausnahmezustand zu vermeiden und gezielt Unterstützung anzubieten.
Fachkundige Arbeitsgruppe ermittelt Status Quo
Um sich eine Übersicht über den Status Quo zu verschaffen und die aktuelle Situation weiterhin gut im Blick zu behalten, hat Landesrätin Deeg vor Kurzem einen Arbeitstisch einberufen. Vertreter der Caritas, der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft, des Vereins Volontarius, der Verbraucherzentrale, des KVW, der Handelskammer, des KFS, des Dachverbandes Gesundheit und Soziales, der Sozialdienste sowie der zuständigen Landesämter haben sich dafür erstmals in einer Videokonferenz vernetzt und sollen nun gemeinsam an weiteren Maßnahmen arbeiten. Die Soziallandesrätin ist sich mit den Anwesenden einig: “Armut hat oftmals keine Öffentlichkeit, hat diese aber absolut nötig – nicht um anzuprangern, sondern um gezielt dagegen vorzugehen.” Man wolle deshalb weiterhin im engen Austausch bleiben und gemeinsam weiterdenken, um wichtige und sinnvolle Schritte zu setzen.