Von: bba
Brixen – Eine therapeutische Reise nach Paris, initiiert vom Südtiroler Kinderdorf, war ein voller Erfolg: „Die Jugendlichen haben auf dieser Reise nach Paris Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Orientierungsfähigkeit und Sozialkompetenz entwickelt. Sie lernten selbstständig die günstigsten Zug- und Metrotickets zu kaufen, Fahrpläne zu lesen und anhand des Stadtplans ermittelten sie, wo die geeignetste Haltestelle ist und wie man von dort zu den angepeilten Zielen kommt. Jeder Jugendliche hat sich selbst eine Sehenswürdigkeit ausgesucht, die er besichtigen wollte und dann die Gruppe eigenständig dahin geführt“, erzählt die Ergotherapeutin Ruthild Heimann. Diese Dinge waren überraschenderweise für manche eine Leichtigkeit und für andere fast nicht zu bewältigen. Aber es wurde so lang geduldig geübt, bis jeder die Aufgabe lösen und stolz auf sich sein konnte.
Die Rede ist von der Crowdfunding-Kampagne „The Big City Challenge“, die das Südtiroler Kinderdorf im Juni gestartet hatte. Nur wenn die Spendensumme von 3.000 Euro erreicht werden würde, könnte die Gruppe starten. Dank der großen Unterstützung der Medien und den großzügigen Südtiroler/innen, kam das Geld in kürzester Zeit zusammen. Es gab sogar noch einen Überschuss, mit dem dann noch die Reise einer anderen Jugendgruppe aus dem Kinderdorf finanziert werden konnte. Die Spender/innen waren begeistert von der Idee, die Jugendlichen nach Paris zu schicken.
„Es war fantastisch! Am besten gefiel mir die Pariser Mode. Alle waren so schick und farbenfroh gekleidet! Und natürlich die Straßenmusikanten und der Eiffelturm, die „Galeries Lafayette“, der „Louvre“ und die ganzen Cafés in den Gassen. Es ist eine so schöne Stadt! Und ich bin so stolz darauf, dass ich alleine U-Bahn fahren konnte und mich nicht verlaufen habe!“, so ein Teilnehmer.
“Und die Sprache? Ja, wie verständigt man sich in Frankreich ohne Französisch und kaum Englisch-Kenntnissen? Selbst Frühstück, Mittag und Abendessen bestellen oder nach dem Weg fragen. Selbst einkaufen. Da ist man schon verwirrt, wenn „Chocolat“ nicht Schokolade, sondern Kaffee mit Schokolade bedeutet und das falsche Frühstück kommt. Aber die Jugendlichen meisterten diese Aufgaben mit Bravour. Wir danken allen, die sich an dieser Spendenaktion so großzügig beteiligt haben! Sie haben den Jugendlichen ein wirklich tolles Erlebnis ermöglicht, das sie in ihrer Entwicklung gestärkt und bereichert hat!“, dankt Ruthild Heimann.