Jahreshauptversammlungen der Südtiroler Berg- und Skiführer mit Neuwahlen

Thomas Zelger als Bergführer-Präsident wiederbestätigt

Montag, 17. November 2025 | 12:18 Uhr

Von: mk

Bozen – Bei den Jahreshauptversammlungen der der Südtiroler Berg- und Skiführer am Samstagnachmittag konnte Thomas Zelger in der Salewa-Zentrale und damit am Sitz des langjährigen Ausrüstungspartners der Bergführer mit Heiner Oberrauch nicht nur den Hausherrn begrüßen, sondern auch Tourismuslandesrat Luis Walcher. Dieser unterstrich die Wichtigkeit der Bergführer für Südtirol und die Bedeutung einer guten Ausbildung wie jener der Bergführer, die vom Land großzügig unterstützt wird. Thomas Zelger zog eine insgesamt recht positive Bilanz, die offensichtlich auch von den Bergführern geteilt wird. So wurde nicht nur der Großteil des Vorstands wiedergewählt, sondern auch Zelger mit großer Mehrheit in seinem Amt als Präsident bestätigt. Auch sein Stellvertreter Bernhard Mock führt sein Amt fort.

„Der Vertrauensbeweis unserer Mitglieder gibt uns die Möglichkeit, unsere Arbeit fortzuführen“, so der alte und neue Präsident Zelger. Trotz neuer Herausforderungen gebe es immer noch Interesse am Beruf, wie auch die Diplome beweisen, die Landesrat Walcher am Samstag zehn neuen Bergführern und sechs Anwärtern sowie einer Anwärterin überreichen konnte. „Das sind stolze Zahlen und wir sind froh darüber, dass es immer noch junge Menschen gibt, die wir für unseren Beruf begeistern können“, so Thomas Zelger. Man sei trotzdem bemüht, den Beruf des Bergführers weiter zu promoten – vor allem im Westen des Landes, etwa in im Vinschgau, wo es an Nachwuchs fehle.

Dem am Samstag gewählten, bis auf ein neues Mitglied wiederbestätigten Vorstand des Verbandes der Südtiroler Berg- und Skiführer gehören Thomas Zelger, Michaela Egarter, Bernhard Mock, Florian Huber, Philipp Unteregelsbacher, Dietmar Niederbrunner, Moritz Tirler und Ewald Beikircher an. Dazu kommt Patrick Stuflesser, der schon am Samstagvormittag in der ebenfalls von Thomas Zelger geleiteten, gut besuchten Jahreshauptversammlung der Wanderleiter und Wanderleiterinnen als deren Vertreter in den Vorstand bestätigt wurde. Vor einer Reihe von Herausforderungen – von der Tourismusentwicklung über den Klimawandel bis hin zur unlauteren Konkurrenz – stehen die Profis am Berg, also Bergführer und Wanderleiter. Auch die im Sonderverzeichnis der Landesberufskammer der Bergführer angesiedelten Wandleiter hatten am Vormittag ihre Jahresvollversammlung abgehalten.

Thomas Zelger, alter und neuer Präsident der Südtiroler Berg- und Skiführer, betonte bei den beiden Vollversammlungen: „Wir sind vielleicht sogar gefragter als früher, unser Berufsalltag wird aber sicher nicht leichter.“ Zelger machte am Samstag auch auf eine Reihe neuer Herausforderungen für die alpinen Berufsgruppen aufmerksam. So sei ein wichtiges Thema im abgelaufenen Arbeitsjahr etwa die in Südtirol illegal tätigen Führer gewesen. „Dass wir gemeinsam mit der Finanzwache Kontrollen durchgeführt und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert haben, hat auch international für viel Aufsehen und Zuspruch gesorgt“, so Zelger. Ziel sei schließlich nicht, anerkannte Bergführer aus den Nachbarländern von Südtirol fernzuhalten. „Uns geht es darum, dass die Regeln eingehalten werden und sich die Kolleginnen und Kollegen diesen Regeln entsprechend anmelden, das ist auch Aufgabe einer Berufskammer“, so der Südtiroler Bergführer-Präsident.

Zelger machte zudem auf die Herausforderungen aufmerksam, die die Entwicklung des Tourismus mit sich brächten. „Unsere Kunden werden internationaler, das alpinistische Niveau der Gäste sinkt eher, auch die Stammgäste bleiben merklich aus, sodass wir verstärkt mit Tagestouristen unterwegs sind“, erklärt der Präsident. Eine Herausforderung sei darüber hinaus, dass immer stärker ausländische Agenturen auf den Markt drängten. „Wir müssen darauf Wert legen, dass Bergführer auch künftig noch frei und unabhängig agieren können und sich nicht zu Angestellten degradieren lassen“, so Zelger.

Eine Gefahr, die weit über das Ökonomische hinausreiche, sei zudem der Klimawandel. „Gerade für die Kolleginnen und Kollegen, die viel auf Gletschern unterwegs sind, steigen die Gefahren“, erklärt der Bergführer-Präsident. Zudem mache der Klimawandel das Bergführer-Geschäft im Winter unsicher. „Der Schnee kommt immer später, was unsere Saison verkürzt“, so Zelger, „und weil Schnee auch im späten Winter nicht immer zuverlässig fällt, fehlt uns die Planungssicherheit.“

Auch der Naturschutz ist und bleibt ein Thema für Zelger, der mit Sorge weiteren Erschließungsprojekten in den Bergen in Südtirol entgegenblickt: „Denn die Natur und unsere Landschaft gehören zu unserem größten Potential, das Vergessen leider viele bei uns.“

Trotz allem blicken Bergführer und Wanderleiterin positiv in die Zukunft, denn der Trend zum Urlaub am Berg und die Natur ist nach wie vor groß.

Bezirk: Bozen

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