"Chefsache Armut"

Armut soll verstärkt und strukturell bekämpft werden

Montag, 17. November 2025 | 12:52 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Armut soll in Südtirol künftig verstärkt und strukturell bekämpft werden. Das wurde bei einem Treffen des Koordinierungskreises des Südtiroler Armutsnetzwerks deutlich, an dem Landeshauptmann Arno Kompatscher und Soziallandesrätin Rosmarie Pamer teilgenommen haben. Beide betonten, dass das Thema oberste Priorität haben müsse und sicherten ihre politische Unterstützung zu.

Seit Mai 2025 arbeiten 21 Institutionen und Organisationen unter der Koordination des Dachverbands für Soziales und Gesundheit zusammen, um Strategien zur Prävention und Bekämpfung von Armut zu entwickeln. Die Schirmherrschaft über das Netzwerk liegt bei Kompatscher und Pamer.

Im Rahmen des Treffens wurde das Arbeitsprogramm für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen. Geplant ist unter anderem eine öffentliche Anhörung zum Thema Armut im Südtiroler Landtag am 24. April 2026. Ein Schwerpunkt des kommenden Jahres soll zudem auf der Sensibilisierung der Öffentlichkeit liegen – etwa, weil Armut in der medialen Darstellung oft tabuisiert oder verzerrt dargestellt werde. Auch das Thema „leistbares Wohnen“ soll stärker in den Mittelpunkt rücken.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Verbesserung der Datengrundlage: Um faktenbasierte Entscheidungen treffen zu können, sollen aktuelle und verlässliche Informationen zu Einkommen, Lebensbedingungen und Armutsrisiken erhoben werden. Die Landesregierung kündigte an, vorhandene Daten bereitzustellen und gegebenenfalls weitere Erhebungen – etwa über das ASTAT – in Auftrag zu geben.

Zur Koordinatorin des Netzwerks wurde Elisa Berger vom Dachverband für Soziales und Gesundheit bestimmt. Sie wird künftig die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen begleiten und die Umsetzung der geplanten Maßnahmen koordinieren.

Bezirk: Bozen

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