Von: mk
Bozen/Meran – In diesen Tagen hat den Wirtschaftsverband hds eine erfreuliche Nachricht aus Brüssel erreicht. Der hds hatte sich in einem Projekt für alternative Warenzustellung eingebracht, das für Südtirol federführend von der Südtiroler Transportstrukturen AG – STA betreut wird.
„Wir haben gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern ein EU-Projekt für die Entwicklung und Implementierung alternativer und sanfter innerörtlicher Verkehrsformen von Waren und Personen eingereicht, das jetzt genehmigt worden ist“, zeigt sich hds-Präsident Philipp Moser erfreut. Zu den Projektpartnern gehören neben dem Bereich Green Mobility in der STA auch die Sozialgenossenschaft Independent L, die Stadt Meran, Salzburg Research, die Universität Leipzig und die schwedische Stadt Gävle.
„Unsere Vision ist es, die Südtiroler Ortschaften weiter lebenswert zu halten. Gemäß OECD-Nachhaltigkeitsziel 11 (Städte und Gemeinden) verfolgen wir mit unserem Kompetenzzentrum im NOI Techpark das Vorhaben, verstärkt Lösungen für alternative und emissionsfreie Transportmittel von Personen und Waren zu entwickeln“, so Moser weiter. Allein die Verkehrs- und Umweltbelastungen durch die ständig steigenden Warenlieferungen der Kurierdienste in Städten und Gemeinden, die die Aufenthaltsqualität in einem Ort schmälern, zwingen hier zum Handeln. Es gilt klare Antworten auf die Frage zu finden, wie die Flut an Zustellungen gesteuert und limitiert werden kann.
Als Pilotgemeinde für das EU-Projekt wurde Meran ausgewählt. „Durch die Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Partnern wollen wir nun wertvolles Knowhow entwickeln, das dann auch auf andere Realitäten und Orte umlegbar ist“, ergänzt Harald Reiterer, Verantwortlicher von Green Mobility Südtirol.
Ziele und Maßnahmen
Ziel ist es, Pickup hubs, also Abholstationen für Waren, einzurichten – außerhalb des Stadtzentrums, möglichst in sozialem Kontext, zu denen die Waren von lokalen Geschäften mit Cargobikes transportiert werden und zur Abholung bereitstehen. Zudem ist die Einbettung von Cargobikes in das Bikesharing-System der Stadt Meran vorgesehen. Dafür ist auch die Errichtung von einigen speziellen Fahrradboxen für eine sichere Unterbringung der Cargobikes angedacht.
Das Vorhaben sieht weiters die Möglichkeit vor, dass die Lastenräder abwechselnd und auch für mehrere Wochen den teilnehmenden Geschäften zur Verfügung gestellt werden, um den Kunden den selbständigen und nachhaltigen Warentransport nach Hause zu ermöglichen. Auch soll es möglich sein, dass die Warenzustellung nach Hause über Kooperationen von teilnehmenden Geschäften mit einem Fahrradkurier erfolgt, dem in der Projektphase ein zusätzliches Lastenrad zur Verfügung gestellt wird.
Zudem soll mit den Projektpartnern ein Konzept für die Errichtung eines größeren Hubs für die (verpflichtende) Anlieferung von Waren durch internationale Kurierdienste diskutiert werden, von dem aus anschließend die Endzustellung zu den verschiedenen Geschäften mittels Cargobike erfolgen würde.
Alle einzelnen Maßnahmen werden mit einer Sensibilisierungskampagne begleitet für die Nutzung und Warenzustellung per Cargobike bzw. zur Bekanntmachung der Pickup-Stationen und generell der Projetinhalte.