Von: bba
Bozen – Diese Zahlen beeindrucken: Südtirols Wirtschaftsprüfer haben von 13.000 Stunden Weiterbildung profitiert.
„Unser Beruf entwickelt sich in einem beispiellosen Tempo. Außerdem bin ich mir sicher, dass wir mit den neuen Verordnungen in immer anspruchsvolleren Bereichen gefragt sein werden.“ Die Worte von Claudio Zago, Präsident der Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Provinz Bozen, während der ordentlichen Hauptversammlung am 16. April im NOI Techpark, vor circa 280 Kammermitgliedern, zeichnen ein klares Bild der fließenden Rahmenbedingungen, in denen sich die Südtiroler Wirtschaftsprüfer bewegen.
Bei seinem ersten Auftritt als Präsident der Ständigen Konferenz der Kammervorsitzenden der drei Venetien hob Zago vor allem die eindrucksvollen Zahlen bezüglich der Aus- und Weiterbildung hervor: „Durch Koinè – einer Genossenschaft, die wir gemeinsam mit den Arbeitsrechtsberatern ins Leben gerufen haben – haben wir 80 Zusammenkünfte und acht Masterkurse zu insgesamt 13.285 Weiterbildungsstunden mit 3.200 Teilnehmern organisiert.“ Positiv auch die Zahlen in Sachen Organisation und Akkreditierung von Veranstaltungen: Insgesamt waren es 31.
Starke lokale Präsenz der Kammer
Vorausgegangen war der Versammlung ein Weiterbildungsangebot zum Thema „Bekämpfung von Geldwäsche“. Während der Zusammenkunft wurde schließlich die makellose Abschlussbilanz 2018 genehmigt. Unterm Strich war auch das positive Verhältnis der Ein- und Austritte hervorzuheben (28 zu 15). Die Kammer der Wirtschaftsprüfer Bozen hat 716 Mitglieder.
Wie tief verwurzelt der Berufsstand auf Landesebene ist, davon zeugen die zahlreichen Teilnahmen an öffentlichen Veranstaltungen oder die Beziehungen zu verschiedenen Körperschaften wie Agentur der Einnahmen, Gericht und der Universität Bozen. „Für unsere Mitglieder“, so Zago, „wäre es wichtig, einen gesonderten Kanal der Kommunikation mit der Agentur der Einnahmen zu haben. Ein solcher ist vor allem bei besonders komplexen und dringenden Verfahren nützlich. Diesbezüglich bereiten wir gerade einige praktische Vorschläge vor, um den Bedürfnissen der Agentur der Einnahmen und den unseren entgegenzukommen.“
Sehr gut ist auch die Zusammenarbeit mit der Universität Bozen. Unter anderem wurde ein Abkommen bezüglich des Masterstudiengangs in Accounting und Finanzwirtschaft unterzeichnet: Zukünftig können angehende Wirtschaftsprüfer während des letzten Studienjahres einen Teil der Praxis im Rahmen eines Berufspraktikums durchlaufen. Auch der Dialog mit dem Landesgericht Bozen wird fortgesetzt. „Wir haben dem Gericht unsere Zusammenarbeit angeboten. Besonders wichtig wäre es, ein Übereinkommen zu treffen, nachdem wir die Rechnungslegung der Sachwalter beglaubigen können. Diesen Aufgabenbereich haben einige Mitglieder der Kammer in anderen Gerichten schon zugeteilt bekommen, zumal beide Parteien davon profitieren.“
Eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaftsprüfer stand vor der Versammlung auf der Tagesordnung; nämlich eine neue Verordnung bezüglich der Geldwäsche, die auch in der Rede von Claudio Zago eine zentrale Rolle eingenommen hat. Diese baut auf drei Säulen auf, die so von der Regierung vorgegeben wurden: die Voreinschätzung von Risiken, die angemessene Prüfung der Klienten und die regelkonforme Aufbewahrung von Daten und Informationen. Der erste Punkt sieht vor, dass innerhalb Juni 2019 alle Inhaberinnen und Inhaber einer Kanzlei eine umfassende Selbstevaluierung durchführen, um so durch einen Vergleich der bereits bestehenden Risiken und möglicher Schwachstellen Restrisiken auszumachen.