Von: luk
Bozen – Der Unternehmerverband Südtirol hat den Nachhaltigen Mobilitätsplan (PUMS) der Gemeinde Bozen bewertet und bei der Gemeinde eine entsprechende Stellungnahme eingereicht.
Unternehmerverbandspräsident Federico Giudiceandrea und der Sprecher des Bezirks Bozen Stadt Mauro Chiarel sehen Mobilität und Erreichbarkeit als entscheidende Faktoren für Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität: „Personen, Waren, Daten und Energie müssen sich schnell, sicher und nachhaltig bewegen können. Die Landeshauptstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der als moderne und effiziente Plattform dienen muss. Das Mobilitätsangebot muss möglichst umfassend sein und den Bedürfnissen einer immer offeneren und vernetzteren Gesellschaft entgegenkommen“.
Großprojekte: Eine klare Programmierung, Termin- und Finanzierungsplan sind entscheidend, auch um die Weiterentwicklung einem ständigen Monitoring unterziehen zu können. Der Unternehmerverband teilt das Ziel, die Stadt durch die Verlegung der Brennerautobahn in den Tunnel zu entlasten. Bozen braucht aber auch Lösungen, die in absehbaren Zeiten realisiert werden können: die Realisierung der Umfahrung von Bozen soll daher in den PUMS wieder aufgenommen werden, wobei der Tunnel unter dem Kohlerer Berg Priorität haben muss. Hinsichtlich Tram und Metrobus bzw. deren möglicher Trassenführung und die eventuelle Verlängerung der Tram ins Überetsch ist eine genaue Untersuchung, welche die Verkehrsflüsse, besonders auch der Arbeitspendler, berücksichtigt sowie die Attraktivität der verschiedenen Linien überprüft, unerlässlich.
Mobilität in der Industriezone: Bozen Süd ist mit seinen 2.000 angesiedelten Unternehmen sowie den rund 20.000 Personen, die dort arbeiten, für die Landeshauptstadt von strategischer Bedeutung. Neben den Großprojekten braucht Bozen auch kleinere Maßnahmen, welche die Mobilität mit sofortiger Wirkung verbessern. Der Unternehmerverband schlägt einen technischen Tisch vor, bei dem gemeinsam mit den von den Arbeiten betroffenen Unternehmen die besten Lösungen sowie eine Terminplanung der Arbeiten vereinbart werden, welche die unternehmerische Tätigkeiten nicht einschränkt. Konkrete Maßnahmen sind z.B. die Verdoppelung der Einfahrt zur Autobahn/MeBo in der Einsteinstraße ab dem Kreisverkehr in Höhe der Agip-Tankstelle, sowie die Vervollständigung des Radwegs bis zu den neuen Betriebsansiedlungen südlich der Einsteinstraße. Wichtig ist zudem die Verwirklichung von neuen Parkplätzen und ein öffentliches Verkehrssystem, das die besonderen Bedürfnissen dieser Zone (Turnusarbeiten) berücksichtigt.
Innovative und nachhaltige Lösungen: Unternehmen sind Vorreiter im effizienten Umgang mit Ressourcen und in der Entwicklung von Innovationen; das macht sie zum idealen Partner in der Suche nach alternativen, leiseren, umweltfreundlicheren und nachhaltigen Mobilitätslösungen. Der PUMS muss die rasante technologische Entwicklung und die rasche Verbreitung von innovativen Verkehrsmittel (E-Autos, Segways, Hoverboards u.ä.) berücksichtigen und die Planung der Netze und Infrastrukturen danach ausrichten. Für die heimische Industrie ist Nachhaltigkeit ein Wettbewerbsfaktor: Bozen und seine Unternehmen können in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Unternehmerverband schlägt daher vor, im Mobilitätsplan ehrgeizige Ziele festzulegen, um aus Bozen eine „Smart-City“ zu machen, welche die neue Technologien bestmöglich einsetzt, um die Stadt lebenswerter und zugleich wettbewerbsfähiger zu machen. Ehrgeizige Ziele gilt es auch beim Beitrag für das Klima und bei der Reduzierung der Schadstoffemissionen festzulegen.