Von: luk
Bozen – In einem Brief vom 4. April 2019 hat der Präsident der Region Trentino-Südtirol, Arno Kompatscher, die bisherigen Gesellschafter der Brennerautobahn, darunter auch die Handelskammer Bozen, über den aktuellen Verhandlungsstand bezüglich der Konzessionsverlängerung der A22 informiert. Dabei wurde ersichtlich, dass die Finanzierung des Verladebahnhofs Isola della Scala in den aktuellen Dokumenten keine Berücksichtigung findet. Dies ist aus Sicht der Handelskammer Bozen nicht annehmbar, da nur mit besagtem Verladebahnhof zukünftig eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene möglich wird.
Bereits im Jahr 1996 haben die damaligen Entscheidungsträger der A22 über die A22-Tochtergesellschaft STR in der 12.000-Einwohner-Gemeinde Isola della Scala südlich von Verona ein 70 Hektar großes Grundstück gekauft. Dies mit dem Ziel am Autobahnkreuz Verona-Brenner/Venedig-Mailand in Zukunft einen Verladebahnhof zu errichten. Dieser sollte mit Einnahmen aus der Autobahn A22 finanziert werden.
Am 4. April wurden die bisherigen Gesellschafter durch einen Brief des Präsidenten der Region, Arno Kompatscher, über den aktuellen Verhandlungsstand bezüglich der Konzessionsverlängerung informiert. Darin wurde ersichtlich, dass die bisher ausgearbeiteten Dokumente die Finanzierung des Verladebahnhofs Isola della Scala nicht mehr enthalten. Dies ist aus Sicht der Handelskammer Bozen inakzeptabel, da nur mit diesem Verladebahnhof in Zukunft eine effiziente Güterverkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene möglich ist.
„Der Verladebahnhof Isola della Scala wird insbesondere nach der Fertigstellung des Brennerbasistunnels unerlässlich. Der Verladebahnhof „quadrante europa“ wird in Zukunft bei weitem nicht ausreichend sein. Deshalb muss die Finanzierung vom Verladebahnhof Isola della Scala unbedingt im Zuge der Verlängerung der Autobahn-Konzession geregelt werden“, ist Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.
Ohne Verladebahnhof Isola della Scala würde sich auch der Nutzen vom Brennerbasistunnel stark einschränken, weshalb der Handelskammerpräsident der Meinung ist, dass unter diesen Umständen der Vertrag zur Verlängerung der Autobahnkonzession nicht unterschrieben werden sollte. Selbst die Alternative mit einer europaweiten Ausschreibung der Konzession wäre unter diesen Bedingungen sinnvoller.