Von: mk
Vöran – Wie können öffentliche Räume klimafit, sicher und angenehm gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Workshop der Gemeinde Vöran, organisiert von Plattform Land. Ziel war es, eine Fläche auszuwählen, die im kommenden Jahr entsiegelt und neu gestaltet werden soll. „Entsiegeln“ bedeutet: harte Bodenbeläge wie Asphalt entfernen, damit Wasser wieder versickern kann und Pflanzen Raum bekommen. Bürgermeisterin Daniela Mittelberger hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Verwaltung und Fachleuten hervor: „Entsiegelung ist ein Zukunftsthema für uns alle. Sie ist eine echte Chance, unseren Dorfkern widerstandsfähiger und lebenswerter zu machen. Mir ist wichtig, dass wir diesen Weg gemeinsam mit den Menschen vor Ort gehen.“ Auch die Partnergemeinde Steingaden war vertreten. Sie berichtete von ihren eigenen Flächen, die dort gerade für eine mögliche Entsiegelung diskutiert und vorbereitet werden.
Warum Entsiegelung wirkt
Experte Peter Rier erklärte die verschiedenen Formen der Versiegelung – von Asphalt über Schotterrasen bis zu offenen Grünflächen. Er zeigte, wie sich diese Beläge auf den Boden, die Pflanzen und das Mikroklima auswirken: „Besonders wichtig ist der Sauerstoffaustausch im Boden, der für gesunde Bäume entscheidend ist. Schon kleine entsiegelte Flächen verbessern die Vitalität bestehender Bäume deutlich. Grünflächen in Ortskernen sind wichtig für die Biodiversität – und auch die Menschen erfreuen sich daran, finden Schatten und Erholung.“
Zwei Flächen im Fokus
Gemeinsam untersuchten die Teilnehmenden zwei Orte: den Dorfplatz und einen stark versiegelten Parkplatz. Bei einer Begehung schlüpften sie in verschiedene Rollen – etwa Seniorin mit Rollator, Elternteil mit Kinderwagen oder Kind mit Ball. So wurde schnell sichtbar, wie sehr Autos und abgestellte Fahrzeuge den Raum bestimmen. In einer gemeinsamen Ideenwerkstatt sammelten sie anschließend zahlreiche Vorschläge für eine klimafreundliche und soziale Aufwertung des Dorfplatzes: mehr Schatten durch zusätzliche Bäume, flexible Begrünung wie mobile Pflanzkübel, klare Trennung zwischen Verkehr und Aufenthaltsbereichen, barrierefreie Wege, auch für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen, neue Sitzmöglichkeiten und konsumfreie Aufenthaltsbereiche.
Besonders wichtig: Mehr Grün und weniger Verkehr, vor allem zum Schutz von Kindern. Für ein Dorfzentrum, das wieder ein gemeinsamer Ort wird – für Begegnung, Aufenthalt und den Alltag aller Menschen in Vöran.




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