Von: mk
Bozen – Die Kreditvergabe von Banken an Unternehmen wird zunehmend strikteren Bestimmungen unterworfen, sodass alternative Finanzierungsformen für Klein- und Mittelbetriebe an Bedeutung gewinnen. Neben der Möglichkeit zur Ausgabe von Minibonds für KMUs gibt es für Kleinbetriebe mit Wachstumspotential die Option sogenannte „Mikrobonds“ auszugeben. Bei einer von der Südtirol Finance AG in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Bozen kürzlich organisierten Tagung haben Expert/innen diese genauer unter die Lupe genommen.
Bald schon könnte es für kleine und mittlere Unternehmen schwieriger werden, einen Bankkredit zu erhalten. 2017 werden sich die Richtlinien zur Bankenregulierung des Basler-Ausschusses für Bankenaufsicht dahingehend ändern, dass die Vergabe von Krediten noch strenger geregelt wird. Konkret bedeutet dies, dass die Banken für die Kreditvergabe an Unternehmen, die keinem Rating unterworfen sind, höhere Rücklagen bilden müssen und zwar bis zu 100 Prozent des aufgenommenen Darlehens.
„Vergibt zum Beispiel eine Bank einen Kredit an ein Unternehmen ohne Rating in der Höhe von einer Million Euro, so muss sie eine weitere Million Euro als Rücklagen zurückstellen. Dies könnte sich insbesondere auf die kleinen und mittleren Unternehmen auswirken, für die sich somit der Zugang zum Kredit verschlechtern kann“, erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner und fügt hinzu: „Deshalb ist es für Südtirols KMUs wichtig, neben dem klassischen Bankkredit auch alternative Finanzierungsformen ins Auge zu fassen.“
Neben den Minibonds für KMUs gibt es für Kleinbetriebe der Region Trentino-Südtirol mit einem konkreten Wachstumsplan, mindestens zehn Mitarbeiter/innen, einem Erlös zwischen zwei und 15 Millionen Euro sowie einer positiven Erfolgsbilanz die Möglichkeit, Mikrobonds auszugeben. „Laut einer Erhebung des Strategischen Fonds Trentino-Südtirol, gibt es allein in Südtirol 567 Unternehmen mit insgesamt 16.000 Beschäftigten, die die Zugangsvoraussetzungen für die Ausgabe von Mikrobonds erfüllen“, erklärt Laura Nogler, die Direktorin der Südtirol Finance AG.
Im Rahmen einer Tagung in der Handelskammer Bozen haben Expert/innen dem anwesenden Publikum vergangene Woche die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Chancen der Vergabe von Mikrobonds näher gebracht. Zu den Redner/innen gehörten Josef Prader von der Prader Bank, Mauro Sbroggiò und Vania Serena von Finint Investments SGR sowie von Unternehmensseite Thomas Ausserhofer von der Firma Unionbau.
Weitere Informationen erteilt der Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen, Luca Filippi, Tel. 0471 945 610, E-Mail: filippi@handelskammer.bz.it.