Von: luk
Bozen – Von der Natur in den Tiegel: Südtirols Naturprodukte sind bestens geeignet als Rohstoffe für hochwertige Produkte aus dem Bereich Gesundheit und Wohlbefinden. Gleichzeitig können sich Unternehmer in diesem Business-Sektor ein neues Standbein aufbauen. Jüngste Beispiele dafür sind die Honigkosmetik von Imker Erich Larcher und die gemahlenen Bio-Traubenkerne von Bioweinbauer Othmar Sanin, die nun als OPC (Antioxidantien) auf den Markt kommen. Beide Unternehmer wurden beim Prozess der Produktentwicklung von der IDM Südtirol unterstützt.
„Gesundheit und Wohlbefinden sind riesige Trends und somit eine der größten Businesschancen von morgen, auch und gerade für Kleinunternehmen. Wir haben in Südtirol ein enormes Potential an natürlichen alpinen Ressourcen, das wir für diesen Bereich nutzen sollten“, sagt Manuela Irsara, Koordinatorin des Ecosystems Gesundheit & Wellness bei IDM. „Wir bei IDM helfen Südtiroler Unternehmen und solchen, die es werden wollen, dabei, Wohlfühlprodukte und –angebote zu entwickeln, die zu Südtirol passen, also authentisch sind, aber vor allem auch gute Chancen am Markt und ein gutes Businessmodell haben.“
Eines dieser Produkte sind die „OPC-Traubenkerne gemahlen“ vom Bio Weingut Othmar Sanin. Mit der Abkürzung OPC bezeichnet man Antioxidantien – in Traubenkernen der roten Traube reichlich vorhanden -, die Abwehrkräfte gegen freie Radikale mobilisieren und somit wie ein Anti-Aging-Mittel von innen wirken. „Wir stellen aus unseren unbehandelten Bio-Trauben Saft her. Davon verbleiben die hochwertigen Kerne und Schalen der Traube. Mit der Idee, daraus OPC-Traubenkerne herzustellen, bin ich vor etwa zwei Jahren auf die IDM zugegangen“, sagt der Biowinzer aus Margreid. IDM stellte einen Kontakt zum Antioxidantien-Spezialist Prof. Matteo Scampicchio der Universität Bozen her, der Sanins Traubenkerne und –schalen im Labor untersuchte. Das Ergebnis war sehr positiv. Nächster Schritt war die Suche Partnern für das schonende Trocknen und Mahlen der Traubenkerne – ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da die Kerne für die Einnahme sehr fein gemahlen werden müssen. Nachdem diese Grundvoraussetzungen geklärt waren, stellten sich weitere Fragen, wie z.B.: Wie sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für dieses Produkt? Wie soll die Verpackung sein, um die Haltbarkeit zu gewährleisten? Was genau muss auf den Etiketten stehen? Bei der Suche nach den Antworten begleitete das Team von Manuela Irsara den Unternehmer und vernetzte ihn mit den entsprechenden Experten. Ab Oktober bietet Othmar Sanin sein neues Produkt ab Hof, in Reformhäusern und Biogeschäften Südtirols zum Verkauf an.
Dieselbe Beratung und Begleitung durch die IDM wurde auch Erich Larcher aus St. Andrä zuteil. Der passionierte Imker hat eine Kosmetiklinie entwickelt, in der er die aus seinem Bienenstock gewonnenen Produkte weiterverarbeitet. Die Palette reicht vom Duschbad und Handcreme bis zu Propolis Tropfen. Die IDM-Berater halfen ihm dabei, das Sortiment möglichst kundennah zusammenzustellen und standen ihm bei Fragen zur Produktentwicklung zur Seite, unter anderem bei Infos zu Fördermöglichkeiten oder Überlegungen zum Businessplan. Larcher vertreibt das Produkt nun seit etwas mehr als einem Monat über seine Website und über Produktpräsentationen vor Ort. Dafür wird er neben einer Fachkraft im Unternehmen auch freiberufliche Vertreter beschäftigen, die ihn beim Direktvertrieb unterstützen. „Wir freuen uns, dass aus einer Produktidee nun ein kleines Unternehmen geboren wurde, das die Südtiroler Unternehmerlandschaft bereichert“, sagt Manuela Irsara. Ihr Team beschäftigt sich indessen bereits mit den nächsten Produktideen zum Thema Wohlbefinden, die es derzeit am Markt geben wird.