Vorstellung von Wilhelm Berger, Primar der Orthopädie

Von der Hand bis zum Fuß

Donnerstag, 31. Mai 2018 | 14:31 Uhr

 

Bozen – Seit 1. Mai 2018 ist der 45-jährige Vilpianer Wilhelm Berger der neue Primar der Orthopädie Meran; heute (31. Mai 2018) stellte er sich mit seinem Team der Öffentlichkeit vor und erklärte seine Pläne.

Er ist bis über die Grenzen hinaus als exzellenter Handchirurg bekannt – und diesen Schwerpunkt möchte der neue Primar auch weiterhin beibehalten. Doch Wilhelm Berger ist als Chefarzt natürlich für das gesamte Spektrum der Orthopädie und Traumatologie im Westen Südtirols zuständig – sozusagen von der Hand bis zum Fuß.

„Es ist mir wichtig, dass die Bevölkerung im Einzugsgebiet weiterhin auf eine Versorgung auf hohem Niveau zählen kann. Deshalb lege ich besonderen Wert darauf, dass unser Team motiviert ist und sich weiterbilden kann. Gerade in Zeiten des Facharztmangels ist dies vielleicht der Schlüssel, um langjährig ein stabiles Team ohne Abwanderung zu halten“, merkt Berger an. In dieser Optik muss auch die Versorgung im Krankenhaus Schlanders neu angedacht werden. Für den Neo-Primar ist es unerlässlich, dass im Vinschger Krankenhaus ebenfalls Ressourcen bereitgestellt werden. Hier soll die Versorgung der einheimischen Bevölkerung gewährleistet, aber es sollen auch geplante Eingriffe für den gesamten Bezirk zur Verfügung gestellt werden. „Es ist wichtig, dass unser 17-köpfiges Ärzteteam in beiden Häusern arbeitet. Über eine fixe Planung, die wir demnächst angehen werden, versuchen wir, für Mitarbeiter und Patienten eine langfristige Vorausschau, z.B. bei Erstvisiten oder OP-Terminen, möglich zu machen.“

Des weiteren möchte der neue Primar den Bereich der Kinderorthopädie stärken: „Wir verfügen hier bereits über sehr gute Fachkräfte, ich denke, dass wir in den nächsten Jahren eine noch breitere Versorgung anbieten können.“ Auch was die Operationen betrifft, ist Berger ein Verfechter der modernen Techniken: „Es ist wichtig, im Bereich der Eingriffe stets auf dem neuesten Stand zu sein, sowohl was die chirurgische wie auch die anästhesiologische Versorgung anbelangt. Dies spart Ressourcen und Kosten – und der Patient ist schneller wieder fit.“

Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Orthopädien im Lande ist für Berger wichtig, ebenso die Beibehaltung und der Ausbau eines guten Netzwerks auch über die Landesgrenzen hinaus. In Zeiten, in denen die Anforderungen – und auch die Krankheitsbilder, man denke nur an die vielen Freizeitunfälle – immer komplexer werden, ist dies unerlässlich. So führte allein die Orthopädie Meran im vergangen Jahr 2.300 operative Eingriffe durch.

Für Generaldirektor Thomas Schael ist neben Bergers fachlicher Kompetenz auch die Erfahrung als Teamleiter der Handchirurgie eine gute Ausgangsbasis: „Durch die dadurch gewonnene Erfahrung, in zwei Häusern eines Bezirkes zu arbeiten und Eingriffe wie Visiten organisieren zu müssen, bringt Berger sicher ein gutes Gespür für eine hausübergreifende Zusammenarbeit mit.“ Auch für Bezirksdirektorin Irene Pechlaner ist Berger eine gute Wahl, sie betont besonders die Teamfähigkeit des jungen Primars und dankt auch dem Facharzt Renato Ghirardello, der die Abteilung seit der Pensionierung von Primar Hartmann Waldner geschäftsführend geleitet hat.

Landesrätin Martha Stocker liegt viel daran, bei der Vorstellung der Neu-Primare – falls möglich – anwesend zu sein: „Führungskräfte, die einen Bereich in zwei Häusern leiten müssen, haben es nicht immer einfach. Doch ich bin überzeugt, dass dies der beste Weg für eine gute Versorgung der Bevölkerung ist – es ist ein Spezialistenteam, das sich um die Menschen im gesamten Bezirk kümmert.“

Wilhelm Berger promovierte in Innsbruck 2001 und erlangte den Facharzttitel 2010. Nach Stationen an den Krankenhäusern Meran (Spezialisierung unter Handchirurg Frank Nienstedt) und Schlanders war er 2014 für rund ein Jahr lang um den Erdball unterwegs: Berger wollte von den Besten lernen, sein Weg führte ihn deshalb u.a. nach China, in die USA, nach Schweden, in die Schweiz, nach Barcelona und nach Österreich.

Berger lebt in Bozen und erholt sich in seiner Freizeit beim Outdoor-Sport und am Schrauben von alten Motorrädern und Autos – das Reparier-“Gen“ ist bei einem Orthopäden wohl besonders vorhanden.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen