Eine Tagung im Krankenhaus Meran beschäftigte Fachleute mit dieser Frage

Wann ist eine Stoßwellentherapie angebracht?

Dienstag, 17. April 2018 | 17:03 Uhr

 

Meran – Rund 50 Fachleute aus dem ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Bereich waren vor Kurzem im Kongresssaal des Meraner Krankenhauses anwesend, um die neuesten Erkenntnisse zu den Stoßwellentherapien zu diskutieren. Dabei hatte die organisierende Primarärztin Claudia Meinecke der Abteilung für Rehabilitation keine Mühen gescheut, auch hochkarätige Expertinnen und Experten von außerhalb Südtirols nach Meran zu holen.

Stoßwellen sind hochenergetische Druckwellen, die Schallwellen ähnlich sind. Durch die Applikation wird die Neubildung von Blutgefäßen stimuliert, was zu einer besseren Durchblutung führen kann. Es ist nunmehr über 30 Jahre her, dass diese Therapie in den Krankenhäusern Einzug genommen hat: Anfangs vor allem zur Zertrümmerung von Nierensteinen verwendet, fand diese moderne Technik bald ihren Weg auch in die orthopädischen und rehabilitativen Fachgebiete (v.a. bei Knochenbrüchen), jüngst auch immer mehr in den Fachbereichen Dermatologie (Geschwüre), Neurologie, Kardiologie und Andrologie (Männerheilkunde). In Südtirol wird diese Behandlung seit rund 20 Jahren angewandt.

„Für uns war die Organisation einer Tagung zu diesem Thema ein doppelter Nutzen“, erklärt Claudia Meinecke, die verantwortliche Primarärztin der Abteilung Rehabilitation im Gesundheitsbezirk Meran. „Zum einen wollten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gelegenheit geben, noch mehr über diese moderne Technik und deren Anwendung zu erfahren. Zum anderen wollten wir den anwesenden Fachärzten zeigen, welche neuen Anwendungsgebiete es dazu gibt. Es hat mich auch sehr gefreut, dass wir italienweit bekannte Experten als Referenten für spezifische Themen für diesen Tag gewinnen konnten, so z.B. einige bekannte Mitglieder der Gesellschaft SITOD – Società Italiana Terapia con Onde d’Urto“.

So erklärte z.B. Maria Cristina D’Agostino der Klinik Humanitas aus Mailand die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Fachbereichen, was auf großes Interesse stieß. Ebenso interessiert verfolgte das Publikum die Ausführungen von Roberto Frairia, der über die Forschungen in der Verwendung von Stoßwellen im onkologischen Bereich an der Universität Turin berichtete.

Das Feedback der Tagung war durchwegs positiv, für Primarin Meinecke hat sich somit bestätigt: „Stoßwellentherapien gehört die Zukunft in den unterschiedlichsten Fachbereichen. Gerade in der Behandlung des neurologischen Patienten oder bei chronischen Hautgeschwüren, bei verzögerter Heilung nach Knochenbrüchen, Karpaltunnelsydromen und Muskelschmerzen, kann diese Therapie sehr hilfreich sein. Ich wünsche mir, dass unsere wissenschaftliche Neugier als Fachleute zu diesem Thema durch diese Tagung noch mehr geweckt wurde – zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.“

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt