So erkennt ihr echte Schnäppchen

Warum der “Mega-Deal” am Black Friday oft gar keiner ist

Freitag, 21. November 2025 | 08:00 Uhr

Von: idr

Bozen – In einer Woche ist es wieder so weit: Der Black Friday steht vor der Tür und läutet den alljährlichen Weihnachtstrubel ein. Doch Experten warnen: Oft sind die rot markierten Rabatte nur ein Trick. Wir blicken in die Trickkiste der Werber und zeigen euch, wie ihr bares Geld spart.

Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel: Pünktlich zur „Black Week“, der Verlängerung des historischen Schwarzen Freitags am 25. November 1929, blinken auf den Bildschirmen und in den Geschäften die Prozentzeichen. 50, 60, manchmal 70 Prozent Rabatt suggerieren das Schnäppchen des Jahres, doch die Realität sieht oft anders aus. Verbraucherschützer weisen regelmäßig nach, dass die tatsächliche Ersparnis im Durchschnitt oft nur bei mageren fünf bis zehn Prozent liegt.

Trick eins: durchgestrichene Preise

Das wichtigste Werkzeug der Industrie ist der sogenannte „Ankerpreis“. Händler streichen oft nicht den tatsächlichen Marktpreis durch, sondern die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Wenn ein Fernseher statt der UVP von 1000 Euro nun 600 Euro kostet, sieht das nach 40 Prozent Ersparnis aus. Hatte der Fernseher aber schon Wochen vorher einen regulären Ladenpreis von 650 Euro, spart man eben nur die durchschnittlich fünf bis zehn Prozent.

Stress als Verkaufsstrategie

Ein weiterer psychologischer Hebel ist die künstliche Verknappung: Hinweise wie „Nur noch zwei Artikel verfügbar“ oder der klassische „Deal endet in 04:59 Minuten“-Countdown setzen das Gehirn unter Stress. In diesem Zustand setzt das rationale Denken aus und die Angst, etwas zu verpassen („Fear of missing out“ – FOMO), übernimmt die Kontrolle. Oft sind diese Lagerbestandsanzeigen technisch gesteuert und haben mit der Realität im Lager wenig zu tun.

So spart ihr euch unnötige Schnäppchen

Die einfachste Methode, um nicht auf vermeintliche Schnäppchen reinzufallen, ist, erst gar nichts zu kaufen. Wer allerdings sowieso Erledigungen machen muss, kann zwei Monate vorher aufhören, Dinge zu kaufen und eine Liste anlegen, Preise merken und unter Umständen am Black Friday ein Schnäppchen ergattern. Die Devise lautet: Nichts kaufen, das nicht vorher auf der Liste stand. Zum Preisvergleich können auch Portale wie Idealo oder Geizhals genutzt werden: Sie zeigen die Preise der letzten sechs Monate für ein Produkt an.

Wer vorbereitet ist, Preise kennt und sich nicht von künstlichem Zeitdruck mitreißen lässt, kann tatsächlich sparen. Für alle anderen gilt: Die größten Gewinne machen am Black Friday meist nicht die Konsumenten, sondern die Händler.

Bezirk: Bozen

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