Von: mk
Bozen – Der Einkauf der Weihnachtsgeschenke per Mausklick bietet nicht nur den Vorteil, dass er überall und zu jeder Uhrzeit erledigt werden kann, keine Maske getragen und kein Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Die Verbraucher haben zudem die Möglichkeit, das Geschenk zurückzusenden, falls es nicht passt oder gefällt.
Beim Online-Kauf haben Verbraucherinnen und Verbraucher ein 14-tägiges kostenloses Rücktrittsrecht. Viele Händler ermöglichen es sogar länger, die Ware zu retournieren.
„In den letzten Monaten häufen sich bei uns allerdings die Beschwerden von Verbrauchernnen und Verbrauchern, die eine Ware an den Händler zurückgeschickt haben, deren Paket jedoch ohne Inhalt angekommen ist“, berichtet Isolde Brunner, Rechtsberaterin beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) in Bozen.
Um Probleme mit der Retoure möglichst zu vermeiden, erklärt das EVZ die wichtigsten Regeln beim Zurücksenden der Ware:
• Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zum Rücktrittsrecht genau durch und beachten Sie die Anweisungen des Händlers.
• Verwenden Sie das Musterformular zum Rücktritt, das Ihnen der Verkäufer aus der Webseite zur Verfügung stellen muss.
• Benutzen Sie das Rücksendeetikett des Händlers.
• Verwenden Sie für die Rücksendung einen intakten und unbeschädigten Karton und verschließen Sie diesen mit einem Klebeband.
• Fertigen Sie während des Verpackens Fotos bzw. Videos an, am besten während sich das Paket auf einer Waage befindet.
• Schließen Sie für die Rücksendung eine Versicherung ab: Dies empfiehlt sich vor allem bei teuren Produkten.
• Bei der Rückgabe von elektronischen Geräten ist es immer ratsam, die Seriennummer zu notieren, welche auf der Produktverpackung angegeben ist. Dieser Code ermöglicht es, das Gerät zu blockieren, falls das zurückgesandte Produkt nicht am Bestimmungsort ankommt.
Nachhaltigkeit und Weihnachten: Passt das zusammen?
Auf den ersten Blick hat der Konsumrausch in der Vorweihnachtszeit und nachhaltiges Einkaufen nichts gemeinsam. Trotzdem können Verbraucherinnen und Verbraucher, auch wenn sie die Geschenke online kaufen, einiges für die Nachhaltigkeit tun: Einige Online-Händler bieten einen umweltfreundlichen Versand an: Diesen sollte man nutzen.
Sofern dies möglich ist, kann man einen Wunsch-Zustelltermin vereinbaren und auf Teillieferungen verzichten.
Unnötige Retouren können ebenfalls vermieden werden, indem man sich bei den Beschenkten vor der Online-Bestellung erkundigt, was sie sich wünschen.
Bei der Bestellung von Kleidung und Schuhen sollte man außerdem die Maßtabellen auf der Webseite des Verkäufers nutzen.
Sollte trotz aller Vorsicht bei der Rücksendung bzw. beim Online-Kauf etwas schiefgehen, haben Verbraucherinnen und Verbraucher folgende Möglichkeiten, erklärt das EVZ:
• Sie können sich kostenlos an das Europäische Verbraucherzentrum in Bozen wenden: E-Mail: info@euroconsumatori.org, Tel. 0471 980939.
• Es besteht die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens mit dem von der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) eingerichteten Schlichtungsstelle Onlineschlichter.it. Besuchen Sie das Portal www.onlineschlichter.it , um das kostenlose Online-Schlichtungsverfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung in Anspruch zu nehmen. Einen Rechtsbeistand braucht es dafür nicht, weder auf Verbraucher- noch auf Unternehmerseite.
• Bei Streitigkeiten im Zusammenhang mit einem Online-Kauf können Sie auch die ODR-Plattform (https://ec.europa.eu/consumers/odr/main/?event=main.home2.show&lng=DE) nutzen: Es handelt sich dabei um eine von der Europäischen Kommission eingerichtete und verwaltete interaktive Website, über die Verbraucher und Unternehmer der Europäischen Union Streitigkeiten aus Online-Verträgen über den Verkauf von Waren und Dienstleistungen außergerichtlich beilegen können.