Vom 6. bis 9. Juni

Weltseilbahnkongress erstmals in Südtirol

Montag, 29. Mai 2017 | 15:53 Uhr

Bozen – Seilbahnexperten aus aller Welt treffen sich vom 6. bis 9. Juni zum Weltseilbahnkongress in Bozen. Der Kongress mit über 30 Referenten wurde heute vorgestellt.

Der internationale Seilbahnkongress der OITAF vom 6. bis 9. Juni in Bozen steht unter dem Leitmotiv „Seilbahnen bewegen“. Die OITAF ist die Internationale Organisation für das Seilbahnwesen und vereint die drei das Seilbahnwesen betreffenden Kategorien Betreiber bzw. Seilbahnunternehmer, Hersteller der Seilbahnanlagen sowie Aufsichtsbehörden in einer einzigen Organisation.

„Gerade auf unserem Weg hin zur Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität nehmen die Seilbahnen als zukunftsweisendes und umweltfreundliches Mobilitätsmittel eine immer wichtigere Rolle ein“, betonte Mobilitätslandesrat Florian Mussner bei der heutigen Vorstellung. „Nach dem ersten Kongress vor 60 Jahren in Rom und weiteren in Weltstädten wie Paris, Rom, San Francisco oder Barcelona kommt der Weltseilbahnkongress nun nach Südtirol und rückt unser Land und Bozen mit den insgesamt 370 Seilbahnanlagen landesweit und den drei Seilbahnen in Bozen, Kohlern, Ritten und Jenesien bei diesem Welttreffen einmal mehr in den Fokus des Interesses“, freut sich Mussner. Der Landesrat verwies auch auf die Anfänge des Seilbahnbaus in Südtirol, 1908 wurde nämlich in Bozen die erste, für den öffentlichen Personentransport zugelassene Seilbahn der Welt in Betrieb genommen.

„Nach Rio de Janeiro tagt der Weltseilbahnkongress nun dank der Unterstützung der Landesregierung in Bozen und zeigt Entwicklungen und innovative Projekte für den Einsatz von Seilbahnen nicht nur im alpinen Bereich, sondern auch in Städten und fördere den Austausch der Länder untereinander“, sagte O.I.T.A.F. Präsident Martin Leitner. Immer wichtiger wären dabei Themen wie Förderkapazität, Komfort, Architektur und Technik, die beim Kongress vertieft würden, so Leitner.

Beim Kongress, der zusammen mit der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) veranstaltet wird, referieren über 30 Experten aus dem Seilbahnbereich aus über 28 Ländern. Derzeit hätten sich über 300 Teilnehmer eingeschrieben, Anmeldungen seien noch möglich, sagte Markus Pitscheider, Direktor im Landesamt für Seilbahnen. Pitscheider verwies darauf, dass der Trend, Seilbahnen vom Tal auf den Berg zu bauen, in Südtirol bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts startete und es dazu am 9. Juni in Bozen eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Seilbahn-Historisches“  gebe.

Das Leitmotiv des Kongresses „Seilbahnen bewegen“ (Ropeways – motion and emotion) beschreibt gleich zwei wichtige Eigenschaften der seilgezogenen Transportsysteme: Sie befördern Menschen von einem Ort zum anderen und sie können die Passagiere durch die Fahrt über Berglandschaften oder Städte auch emotional bewegen. Inhaltlich wird der Schwerpunkt des Kongresses auf das Thema „Seilbahnen im urbanen und touristischen Bereich“ gelegt, aber auch auf Trends und Herausforderungen im Seilbahnbetrieb in den Traditionsmärkten. In Städten werden zunehmend auch Seilbahnen als Verkehrsmittel in Erwägung gezogen. So haben Metropolen wie beispielsweise La Paz, Singapur, Rio de Janeiro oder Medellin Seilbahnen als Transportmittel bereits erfolgreich im Einsatz. Auch in Europäischen Städten wie wurden Seilbahnen realisiert (z.B. Berlin oder London) bzw. sind Seilbahnen in Planung. Vertreter aus einigen Städten präsentieren ihre Erfahrungen mit Seilbahnen bei dem Kongress.

Neben den weiteren Schwerpunktthemen Betrieb von Seilbahnen – Technische und wirtschaftliche Aspekte, Seilbahntechnik pur sowie Nachhaltigkeit von Seilbahnen werden die Referenten weitere relevante Trends im Seilbahnsektor behandeln und den Besuchern damit einen wertvollen Wissensvorsprung bieten. Außerdem werden technische und wirtschaftliche Aspekte von Seilbahninvestitionen in neuen Anwendungsbereichen sowie die Herausforderungen für Skigebiete durch die klimatischen Veränderungen beleuchtet.

Südtirol als Veranstaltungsort für den Kongress der Seilbahnexperten gilt als naheliegende Wahl, sind doch die Dolomiten mit über 30 Skigebieten, über 1000 Pistenkilometern und rund 370 Seilbahnen mit einer Förderkapazität von über 500.000 Personen eine der bekanntesten Skidestinationen der Welt.

Über den Kongress und das Programm informieren und zum Kongress anmelden können sich Interessierte beim O.I.T.A.F.-Sekretariat in Bozen übers Web unter www.oitaf2017.com.

Von: mk

Bezirk: Bozen