Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung in der Region in Zusatzrentenfonds eingeschrieben

Wer für die Zusatzrente spart, spart auch Steuern

Montag, 09. Dezember 2019 | 10:20 Uhr

Bozen – Wer für eine Zusatzrente einzahlt, spart Steuern, denn um das Vorsorgesparen zu fördern sieht der Gesetzgeber eine Reihe von Steuervorteilen vor: So können Beiträge, die in einen Zusatzrentenfonds eingezahlt werden, bis zum Höchstbetrag von 5.165 Euro jährlich vom Einkommen abgezogen werden.

Erwerbstätige, die nach 2006 ins Berufsleben eingestiegen sind, können sogar bis zu 7.747 Euro abziehen. Aus diesem Grund nutzen viele Mitglieder von Zusatzrentenfonds gerade zum Jahresende noch die Möglichkeit, zusätzliche Beiträge für sich selbst oder zulasten lebende Familienmitglieder einzuzahlen. Arbeitnehmer/innen haben damit im vergangenen Jahr durchschnittlich bis zu 1.000 Euro an Steuern gespart. Dies geht aus den Daten der regionalen Gesellschaft Pensplan hervor, welche die Positionen der Zusatzrentenfonds in der Region Trentino-Südtirol verwaltet.

Das Sparen für eine Zusatzrente macht sich doppelt bezahlt, betont Pensplan-Präsidentin Laura Costa: „Zum einen legen die Eingeschriebenen mehr Geld für die eigene Pension bzw. jene ihrer Kinder auf die hohe Kante, zum anderen zahlen sie weniger Steuern.“ Eine zweites finanzielles Standbein neben der öffentlichen Rente sei angesichts der steigenden Lebenserwartung und geltenden Rentenbestimmungen unabdingbar, um einen guten Lebensstandard im Alter zu sichern, so Costa. Durch eine stetige und umfassende Informationstätigkeit sei es gelungen, das Bewusstsein hierfür gut in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern. Dies erkläre auch, weshalb in Südtirol und im Trentino fast doppelt so viele Personen für eine Zusatzrente sparen als im restlichen Staatsgebiet. Die meisten von ihnen sind in einen der vier mit Pensplan konventionierten Fonds eingeschrieben Es sind dies Laborfonds, Raiffeisen Offener Pensionsfonds, Plurifonds und Pensplan Profi.

Großteil der Erwerbstätigen sind über den Arbeitgeber eingeschrieben. Viele überweisen zusätzliche Beiträge

Ein Blick auf die Daten des vergangenen Jahres zeigt, dass fast 90 Prozent der hierzulande lebenden Mitglieder der regionalen Zusatzrentenfonds regelmäßig für ihre Zusatzrente einzahlen. So wurden 2018 350 Millionen Euro auf insgesamt 155.000 persönliche Positionen in den mit Pensplan konventionierten Fonds überwiesen: 89.108 Positionen betreffen die Provinz Bozen, 65.717 die Provinz Trient; 49 Prozent dieser Positionen gehören Frauen, 51 Prozent Männern.

Von den 350 Millionen eingezahlten Beiträgen entfielen rund 75 Prozent (264 Millionen) auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Rahmen eines Arbeitsvertrags in einen Zusatzrentenfonds eingeschrieben sind.

86 Millionen Euro wurden hingegen auf freiwilliger Basis eingezahlt. 62 Millionen Euro gingen auf das Konto von Personen, die auf eigene Initiative eine Zusatzrente aufbauen (sogenannter individueller Beitritt). 10 Millionen wurden für die Zusatzrente von zulasten lebende Familienangehörigen eingezahlt: im Schnitt 1.000 Euro auf insgesamt 10.000 Positionen. 14 Millionen Euro wurden von Arbeitnehmer/innen eingezahlt, die über ihren Arbeitsvertrag hinaus auch noch auf eigene Faust Beiträge an den Fonds überweisen, im Schnitt 2.300 Euro.

Von den Personen, die 2018 selbst – also nicht über den Lohnstreifen – in einen Zusatzrentenfonds einzahlten, sind 40Prozent zwischen 36 und 55 Jahre alt. 17 Prozent der Positionen, auf die freiwillige Beiträge eingezahlt wurden, betreffen Minderjährige. Die höchsten Beitragszahlungen gehen auf das Konto der Über-56-Jährigen. Sie zahlen im Schnitt 3.500 Euro pro Jahr in ihren Zusatzrentenfonds ein.

Steuervorteile auch für Auszahlung, Renditen und Produktivitätspremien

Steuervorteile gibt es nicht nur bei der Einzahlung der Beiträge, sondern auch bei der Auszahlung des Kapitals (sei es in Form von Vorschüssen sei es bei der Pensionierung). Auch die Renditen der Zusatzrentenfonds werden vorteilhafter besteuert als jene anderer Anlageformen. Wenn Arbeitnehmer/innen im Privatsektor sich für die Einzahlung ihrer Produktivitätsprämie in einen Zusatzrentenfonds entscheiden, so ist dieser Betrag bis 3.000 Euro komplett steuerfrei, und dies sowohl bei der Einzahlung als auch bei der Auszahlung.

Von: mk

Bezirk: Bozen