Diskussion mit Elsa Fornero

Wer hat Angst vor Reformen?

Mittwoch, 27. Februar 2019 | 11:41 Uhr

Bozen – Elsa Fornero, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Turin und ehemalige Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik in der Regierung Monti, wird am kommenden Freitag, 1. März, in Bozen an einer Diskussion zu ihrem Buch “Wer hat Angst vor Reformen” teilnehmen.

Ihr Name wird mit der Rentenreform und damit verbundenen Maßnahmen wie dem Übergang von einem lohnbezogenen System zum Beitragssystem, der Erhöhung des Rentenalters und der regelmäßigen Anpassung der Rentenanforderungen an die Erhöhung der Lebenserwartung verbunden: Elsa Fornero, von November 2011 bis April 2013 Ministerin im Experten-Kabinett unter dem damaligen Ministerpräsidenten Mario Monti.

Am Freitag dieser Woche wird Fornero, die heute Professorin an der Universität Turin und wissenschaftliche Koordinatorin des CeRP (Center for Research on Pensions and Welfare Policies) an der Universität Piemont ist, um 16.00 Uhr in der Aula Magna am Campus Bozen der unibz ihr neues Buch vorstellen. “Chi ha paura delle riforme? Illusioni, luoghi comuni e verità sulle pensioni”, ist der im Verlag der Universität Bocconi erschienene Band im Original betitelt, also auf Deutsch: “Wer hat Angst vor Reformen? Illusionen, Klischees und Wahrheiten über Renten”.

Ein hochaktuelles Thema, vor allem im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen rund um die „Quote 100“. Prof. Marco Tonin, Vize-Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, wird mit der ehemaligen Ministerin und Universitätsprofessor eine Diskussion dazu anregen und dabei auf die wichtigsten Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung Italiens eingehen.

„Eine zentrale Notwendigkeit, die auch im Buch von Elsa Fornero immer wieder unterstrichen wird, ist ein Wachstum der Arbeitsproduktivität“, sagt Tonin. „Um auch künftig angemessene und sichere Renten zu garantieren, müssten wir paradoxerweise weniger über die Renten selbst, sondern vielmehr über die Reform des Rechtssystems und der öffentlichen Verwaltung, der Berufskammern und des Bildungssystems sowie über Anreize für und die Auswahl von Führungskräften sprechen, ob im öffentlichen oder privaten Sektor.“

Moderiert wird die Veranstaltung von Alberto Faustini, Chefredakteur der Tageszeitungen Alto Adige und Trentino. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen und ist kostenlos.

Von: luk

Bezirk: Bozen